Es gibt sie wahlweise in Blau oder Orange gehalten. Und einmal ist darauf ein schmunzelnder junger Mann zu sehen, einmal eine ältere Dame - beide mit einem Skateboard in den Händen. Denn genau um dieses Brett mit Rollen, welches in den 1950er-Jahren in den USA erfunden wurde, drehen sich mehr als 70 Jahre später die frisch affichierten Plakate der Stadt Graz auf dem Kaiser-Josef-Platz. "Eat.Skate.Respect" heißt es auf der Litfaßsäule vor der Kirche - und dass Skaten von Montag bis Samstag von 14 bis 21 Uhr "okay" sei - an Sonn- und Feiertagen hingegen nicht.

Das Areal gegenüber von der Oper hat sich ja seit der Pandemie immer mehr zu dem Treffpunkt entwickelt: für Gustierer am Bauernmarkt in den Vormittagsstunden genauso wie für gesellige Runden jeden Alters am Nachmittag und Abend. Und mittendrin immer wieder und immer mehr Skater, zum Ärger einzelner Anrainer. Also bemüht sich die Stadt Graz um ein gedeihliches Miteinander und versucht es nun auch mit der Bekanntmachung klarer Spielregeln - und dem Hinweis auf den Plakaten, dass gerade auch für die Anrainer und deren Kinder "ein ruhiger Schlaf wichtig für die Erholung" sei.

Wochentags ist Skaten bis 21 laut Stadt Graz "okay"
Wochentags ist Skaten bis 21 laut Stadt Graz "okay" © Michael Saria

Ein palaktiver Vorstoß, der Gernot Leinich nicht weit genug geht: In einem Schreiben an die zuständige Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne), das er auch der Kleinen Zeitung schickte, ersucht er sie, " umgehend einen zusätzlichen und deutlich sichtbaren Hinweis anzubringen, etwa in der Art: Skaten nur in Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Tricks und Springen sind verboten." Leinich beruft sich einerseits auf ein Schreiben der Polizei, wonach das Springen "expressis verbis" verboten sei "und das Skaten sogar nur zur Raumüberwindung erlaubt". Das Verkehrsministerium würde es sogar noch strenger sehen "und betrachtet eine durchgehende Fläche als Fahrbahn, was das Skaten gänzlich ausschließen würde".