Die Mandoline ist in Österreich ein eher unbekannteres Instrument. Anders wie bei der Verwandten Gitarre, gibt es in Österreich nur wenige Mandoline-Lehrerinnen und -Lehrer. Die 23-jährige Alexandra Eckhart aus Graz spielt, seitdem sie sechs Jahre alt ist, Mandoline – und ist eine der wenigen Mandoline-Lehrerinnen Österreichs. 

Über ein offenes Fenster verliebt 

Die Liebe zur Mandoline und auch zur Mandola hat Alexandra bereits als Kind entdeckt. Ein guter Freund ihres Bruders hat in der gleichen Siedlung wie eine ihrer besten Freundinnen gelebt. "Immer wenn ich zu ihr gegangen bin, hat er oft Mandola geübt, mit offenem Fenster. So bin ich eigentlich das erste Mal mit dem Instrument in Kontakt gekommen", erzählt Alexandra. Danach ist sie gleich zu ihren Eltern gegangen und wollte Mandoline lernen. Um sicher zu gehen, dass sie wirklich Mandoline lernen will, hat Alexandra in der Musikschule alle Instrumente einmal ausprobieren müssen. Und ist dann bei der Mandoline hängen geblieben – bis heute. 

Mit zwölf Jahren ist sie dem Ensemble "Giocoso" beigetreten. Weil diese zwei Jahre später jemanden für die Mandola gebraucht haben. Die Mandola stammt von der gleichen Instrumentenfamilie ab, ist jedoch etwas größer und eine Oktave tiefer als die Mandoline. 

"Das Wichtigste ist einmal, dass man das Instrument stimmt" 

Seit einigen Jahren unterrichtet Alexandra nun auch selbst Mandoline. Ihre Schülerinnen und Schüler kommen hauptsächlich aus der Steiermark, da über die Ferne neue Komplikationen auftauchen. "Anfangs habe ich bei den Kindern immer selbst das Instrument gestimmt, da man dafür relativ viel Kraft benötigt", meint die Biochemie und molekulare Biomedizin Masterstudentin. Da zu Coronazeiten der Unterricht online stattgefunden hat, war dies nicht möglich. "Oft hat es dann geheißen 'am Stimmgerät ist ein A' und ich habe dann sagen müssen 'ja, das ist nicht so gut, das ist die G-Saite'", lacht Alexandra. Seitdem wird ab der ersten Stunde bei ihr das Stimmen des Instruments als Erstes gelernt. 

Nach dem Stimmen kommt dann das Einspielen – da wird auch die Musiktheorie gelernt. Danach wird ein kleines Stück gespielt, um die verschiedensten Techniken herauszuarbeiten. 

Das Ensemble Giocoso bei den Proben für das anstehende Konzert
Das Ensemble Giocoso bei den Proben für das anstehende Konzert © Alexandra Eckhart

Über Sprachnachrichten für das Konzert üben

Aktuell befindet sich Alexandra gemeinsam mit dem Ensemble "Giocoso" in intensiven Probearbeiten. Der Anlass ist das "Frühlingskonzert" im Mai, das sie mit dem "Mandolinenorchester Salzburg" und einem Orchester aus Amerika aufführen. Das "Mandolin Orchestra Milwaukee" haben sie letztes Jahr bei einem internationalen Mandoline-Festival in Venedig kennengelernt. 

"Die Proben sind sehr interessant. Wir bekommen laufend Sprachnachrichten mit Aufnahmen, wo sie das Stück spielen", erklärt Alexandra. Die Schwierigkeit dabei ist es, das gleiche Tempo zu finden. Die erste gemeinsame Probe wird schon die Generalprobe sein.