Wintersperre adé! Das soll künftig ja generell für Graz gelten, heuer aber schon für Augarten und Stadtpark. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) will den Fußgängern in den Wintermonaten ja keine Ketten mehr in den Weg hängen, sondern mit Tafeln auf Gefahr bei Schnee und Glätte hinweisen.

Dennoch wurde Anfang dieser Woche die Augartenbucht per Kette gesperrt. "Gar nicht in unserem Sinne", hieß es noch am Mittwoch dazu aus dem Büro Schwentner. Jetzt wurde auch reagiert: Donnerstagfrüh war die Kette wieder verschwunden, die Augartenbucht wieder frei begehbar.

Exzessiver Einsatz der Wintersperre-Ketten in Graz

Die Wintersperre-Ketten waren massiv umstritten, sie wurden in Graz exzessiv eingesetzt. Reihenweise wurden sogar Parkbänke per Kette gesperrt, vereinzelt auch Radabstellanlagen und ganz viele flache Park- und Spazierwege im Wald. Die Ketten hingen jeweils ab den ersten Minusgraden durchgehend bis März – völlig unabhängig vom tatsächlichen Wetter.

Die Stadt wollte damit als Wegeerhalter sicherstellen, für keinerlei Unfälle auf nicht betreuten Wegen zu haften. Das sei aber mit den geplanten Tafeln ebenfalls sichergestellt, ist Schwentner überzeugt. Die Lösung sei mit Juristen zahlreicher Abteilungen ausgearbeitet worden. Noch heuer sollen die Tafeln im Anlassfall im Augarten und Stadtpark aufgestellt werden, im restlichen Stadtgebiet werde derweilen noch mit Ketten gearbeitet. Schwentner drängt aber auf mehr Augenmaß beim Ketten-Einsatz.