Anhand russischer Dokumente schildert das Buch "Die österreichischen Kriegsgefangenen in der Moldau" Unterbringung, Arbeit, Leiden und Sterben in den Lagern. Ein Verzeichnis listet ihre Namen auf, Fotos zeigen, wo man heute die ehemaligen Lagerorte finden kann.

Heimkehrer

Von den 135.000 Österreichern in sowjetischer Kriegsgefangenschaft waren 1127 in der Moldau registriert. Die meisten von ihnen wurden erst nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht 1945, teilweise schon auf österreichischem Boden, von der Roten Armee gefangen genommen und in das damalige Moldawien verbracht, wo man sie in den Lagern und Arbeitskommandos des NKWD meist bis 1948 internierte.

Unter den Kriegsgefangenen auf dem Gebiet der Moldau war etwa auch der Grazer Chirurg Fritz Heppner oder zwei Kärntner Gefangene, deren Personalakt im Buch dokumentiert ist.

Für Zehntausende Österreicher war die Moldau aber auch jenes letzte Gebiet der Sowjetunion, das sie per Bahn durchquerten und damit die Gefangenschaft hinter sich ließen, ehe sie in Wiener Neustadt als "Heimkehrer" empfangen wurden und ein neues Leben beginnen konnten.

Die Publikation (erschienen im Leykam-Verlag) wird ergänzt mit zahlreichen Skizzen aus den Lagern, einer Übersichtskarte und Verzeichnissen zu den repatriierten und verstorbenen österreichischen Kriegsgefangenen.