Es waren Chaostage für die Grazer FPÖ im Nachhall des Finanzskandals aus der Ära von Ex-Parteichef Mario Eustacchio: Nachdem der FPÖ-Klub Roland Lohr jüngst ausgeschlossen und als möglichen Mitwisser im Krimi um Klubfördermittel bei der Staatsanwaltschaft angezeigt hatte, eskalierte der Machtkampf an der Spitze. Der geschäftsführende Grazer FP-Obmann Axel Kassegger orchestrierte in der Stadtleitung ein Misstrauensvotum gegen Parteichefin Claudia Schönbacher und rief sich – in Unkenntnis des Parteistatuts – zum interimistischen Parteichef aus. Die Landespartei musste ihn darüber aufklären, dass Schönbacher weiter Obfrau sei. Sie kann nur von jenem Gremium abgewählt werden, das sie installiert hat – dem Stadtparteitag.
Bernd Hecke