Der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die im Iran vor etwas mehr als einer Woche in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden ist und unter mysteriösen Umständen starb, hat gewaltige Proteste ausgelöst.

Was als Protest der Frauen gegen die Kleidervorschriften und die Gewalttätigkeit der Sittenpolizei begann, wächst sich immer mehr zum landesweiten Aufstand gegen das Regime aus, der mehrere Todesopfer gefordert hat. Hunderttausende Menschen protestierten gegen den repressiven Kurs der Regierung. In der Heimatstadt von Ayatollah Ali Chamenei soll sogar eine Statue des "Obersten Führers" in Brand gesteckt worden sein.

Solidaritätskundgebung in Graz

Und auch in Graz wird protestiert: Am Sonntag ab 16 Uhr wurde am Grazer Hauptplatz zu einer Solidaritätskundgebung gegen Aminis Tod und die Verletzung der Frauenrechte im Iran geladen. Das Organisationsteam bat darum, als Solidaritätszeichen schwarze Kleidung zu tragen. Die Veranstaltung ist für 90 Minuten geplant.

Laut Aktivisten mindestens 50 Tote bei Protesten

Die 22-jährige Masha Amini soll gegen die strenge islamische Kleiderordnung verstoßen und ihr Kopftuch nicht angemessen getragen haben. Wenig später war sie tot. Kurz darauf kam es landesweit zu zahlreichen wütenden Protesten, die sich auch allgemein gegen eine Einschränkung persönlicher Freiheitsrechte im Iran richteten. Staatlichen Medien zufolge kamen dabei nach ersten Zählungen 35 Menschen ums Leben. Aktivisten gingen schon am Freitag von mindestens 50 Toten aus. Am Freitag konterte die Regierung mit staatlich organisierten Kundgebungen regierungstreuer Demonstranten in mehreren Städten.