Frozen Yoghurt mit Unmengen an Toppings, Ice Cream Rolls, Stickstoffeis aus dem Chemiebaukasten, Eis in der Bubble Waffel – immer ausgefallenere Sorten wie Süßkartoffel-Paprika und natürlich vegan, vegan, vegan: Bei internationalen Eistrends geht es Schlag auf Schlag(obers). Wohin sind die Zeiten, als man als Kind selig Eisbecher löffelte, die fast größer waren als man selbst – beim Schleckermäulchen am heutigen Frankowitsch-Eck, gar mit einem kleinem Gimmick?

Bananensplit, Coupe Danmark, Heiße Liebe – die Klassiker scheinen dahingeschmolzen wie nostalgische Erinnerungen an vergangene Sommer. Oder doch nicht? Wir haben uns durch die Eiskarten der Grazer Cafés und Konditoreien gelesen – und viele Klassiker gefunden. Neben einigen aufsehenerregenden Kreationen wie der „Sophia Loren“ im Eggenberg.

1. LUIS: Tutti Frutti deluxe

Ein echter Fruchtgenuss ist die Coppa Venezia
Ein echter Fruchtgenuss ist die Coppa Venezia © Hecke

Wie oft schaut ein Eisbecher in echt so toll aus wie auf der Karte? Eh! Bei Luis auf dem Südtirolerplatz ist die Coppa Venezia leibhaftig noch beeindruckender als auf dem Foto. Chef Rui Miguel Fernandes de Brito lässt zu drei Kugeln Fruchteis Frischobst von Ananas bis Zuckermelone auftürmen. Der Preis: Stolze 13,50 Euro. Die Qualität überzeugt: ein Vergnügen für mindestens zwei Schleckermäulchen.

2. Das Eggenberg: Viel Prominenz

Eggenberg-Chef Philip Oswald bringt "Sophia Loren" zum Schmelzen
Eggenberg-Chef Philip Oswald bringt "Sophia Loren" zum Schmelzen © Saria

Keine Wortspiele! Auch, wenn Eisbechernamen wie Bud Spencer oder Julius Cäsar dazu einladen.Trotzdem, wir sind professionell distanziert. Bestellen den Früchtebecher„Sophia Loren“ (8 Euro). Und während Café-Chef Philip Oswald vom selbst gemachten Eis mit Biomilch erzählt, kosten wir davon und die Heilbeer mmiffriffn Flagoberf... Pardon, mit vollem Mund schreibt man nicht. Schon gar nicht, wie süß „Sophia Loren“ ist.

3. Konditorei Klescher: Traum für Hungrige

Nussiges Vergnügen beim Klescher
Nussiges Vergnügen beim Klescher © Preis

Beim Klescher ist Tochter Katharina die „Eismeisterin“ – 14 bis 16 Sorten sind stets im Angebot. Ein Traum ist der Coupe Metaxa Nuss – Nuss- und Schoko-Eis in Honig und Metaxa-eingelegte Walnüsse um 7,60 Euro – aber man muss hungrig sein.

4. Konditorei Philipp: Eine üppige Eis-Platte

Beim Philipp gibt es auch eine "kalte Platte"
Beim Philipp gibt es auch eine "kalte Platte" © Wieser

Um die 40 Eisbecher hat die Konditorei Philipp beim Schillerplatz auf der Karte. Besonders auffällig ist der „Eisgirls“-Teller um 13,50 Euro: Fünf Sorten Eis und Saucen nach Wahl, dazu Früchte und Schlagobers – allein ist diese Eis-Platte kaum zu stemmen.

5. Der Eissalon: Eis am Rad

Geliefert: Eiszeit im Newsroom
Geliefert: Eiszeit im Newsroom © Müller

Den „Eissalon“, geführt von Alessandro Kainz, gibt es in der Stubenbergasse, der Straßgangerstraße und im Augarten. Dort wird Eis in der Waffel und Bubble Waffle angeboten. Eisbecher kann man aber auch online bestellen und per Rad zustellen lassen. Wir ließen uns einen Bananen- und einen Giotto-Becher (je 6,90) in den Newsroom strampeln: Kommt tatsächlich noch eiskalt an, ist aber picksüß.

6. Café-Konditorei Temmel: Hier regiert der „Governor“

Manfred Temmel gibt uns die Kugeln
Manfred Temmel gibt uns die Kugeln © Wieser

Seit 38 Jahren sorgt „der Temmel“ für eisige Zeiten in Puntigam (und längst nicht mehr nur dort). 36 teils wechselnde Sorten und knapp 50 Eisbecher sind im Portfolio. Aushängeschild: „Der Governor“ mit Vanille- und Nusseis sowie warmem Schokokuchen.

7. Operncafé: Ein verliebter „Shakespeare“

Operncafé bietet auch Temmeleis
Operncafé bietet auch Temmeleis © kk

Die außergewöhnlichen Eisbecher vom Operncafé, für 9,50 € erhältlich, bieten für jeden Geschmack etwas. „Shakespeare in Love“ bietet zwei Kugeln Vanille- und eine Kugel Bitterschokoladeneis von Temmel mit Beerenragout und Punschwürfelchen.

8. Kristinas Meisterkonditorei: Auf den Favoriten setzen

Stephan Schwinzerl-Kellner servierte uns den Favoriten
Stephan Schwinzerl-Kellner servierte uns den Favoriten © Müller

Seit mehr als 100 Jahren ist die Girardigasse 6–8 ein Mekka für Schleckermäulchen – die Tradition führen Kristina Kellner und Stephan Schwinzerl-Kellner weiter. 18 hausgemachte Eissorten gibt es, viele auch im Becher. Uns bleibt nichts anderes, als den auf die Eiskarte gedruckten Tipp zu befolgen: „Unbedingt probieren“ steht bei „Kristinas Favorit“ um 9,50 Euro, folglich auch der große Renner auf der Karte, die sonst auch „Heißere Liebe“ oder „Stadtpark Hansi“ bereithält. Fazit? Tolle Komposition aus feinen selbst gemachten Zutaten: fein-säuerlichem Kirscheis, Schokosauce, Kastanienreis und sogar hausgemachten Hohlhippen.