Kein Faschingsumzug, keine Faschingsparty im Bermuda-Dreieck, stattdessen Krieg und Corona – aber trotzdem lassen sich große und kleine Faschingsnarren nicht davon abhalten, für ein bisschen bunte Stimmung in der Stadt zu sorgen. Am Tummelplatz stieg der Kinderfasching, der Stadtpark gehörte der Jugend, am Kaiser-Josef-Platz vermischten sich Skater und Kostümierte bei guter Stimmung zu einer losen Party.

Tequila-Flaschen, Häftlinge und Einhörner: Die besten Kostüme vom heutigen Fasching

Diejenigen, die sich den Fasching nicht von Krieg und Corona verderben lassen wollten, kamen freilich in kreativen Kostümen daher: Piraten, Tequila-Flaschen, Häftlinge und sogar Einhörner bekam man heute in Graz zu Gesicht. Klicken Sie sich durch die Fotoserie mit einigen der besten Kostüme, die heute in Graz zu sehen waren.

"Depressiv sein hilft auch nicht": Fasching trotz Krieg

Darauf angesprochen, ob Faschingspartys angesichts des Kriegs in der Ukraine überhaupt angemessen sind, reagierten die Feiernden verständnisvoll: "Wir vergessen es ja trotzdem nicht", erklärt der 22-jährige Konstantin. Trotzdem wolle man sich das Feiern nicht völlig nehmen lassen: "Wer weiß, wie lange es bei uns noch möglich sein wird", meint der 22-jährige und spielt damit auf die aktuelle Unsicherheit in der Weltpolitik an.

Ähnlich sehen das Julia Arnold und Julian Kohl (beide 17). Kohl gibt zu bedenken: "Wenn wir depressiv sind, hilft das den Ukrainerinnen und Ukrainern ja auch nicht." Julia Arnold ergänzt: "Ob man feiert oder lieber nicht, sollte einfach jedem selbst überlassen sein".

Wegen der Corona-Pandemie machen sich die beiden keine größeren Sorgen beim Feiern: "Wir sind vollständig geimpft und halten uns an die Regeln, dann sollte es kein Problem sein", bemerkt Kohl. 

Party für den guten Zweck

Insgesamt war am Faschingsdienstag freilich weitaus weniger los als noch vor zwei Jahren. Beim Kinderfasching der Kinderfreunde füllte sich der Tummelplatz am Nachmittag aber mit jeder Menge kleinen bunten Kostümierten, während sich die Innenstadtlokale erst nach und nach füllten. Das Café Mitte am Freiheitsplatz hatte seine 90s-Faschingsparty zuerst abgesagt, dann aber kurzfristig beschlossen, für den guten Zweck – nämlich die Ukraine-Hilfe von "Nachbar in Not" – zu feiern.