Eine Handvoll Buschenschänken gibt es in Graz. Der zentralste der Stadt, der „Schaar“ am Kaiserwaldweg in Waltendorf,sperrt am 30. Oktober zum letzten Mal auf – und bleibt dann für immer geschlossen. „Es stimmt. Zum Abschluss gibt es noch Musik und Remmidemmi und Kistenfleisch. Wir wollen uns bei unseren Stammgästen erkenntlich zeigen“, erzählt Inhaber Gerhard Velan. Dessen Schwiegervater Peter Schaar (heute 88), gelernter Fleischer und Apfelbauer, eröffnete 1981 den Buschenschank. Anfangs gab es Most und belegte Brote. 1994 übernahmen Christa, Peter Schaars Tochter, und ihr Mann Gerhard den Betrieb.
Wohnhaus kommt
Sie kelterten Weine aus den eigenen Rieden, selchten Fleisch, produzierten Säfte. „Wir machen viel selber“, so Velan. Nun ist seine Gattin aber im Pensionsalter, es ist schwierig, Personal zu finden – und so beschloss man, den Betrieb zu schließen. Der Sohn wird dort ein Wohnhaus errichten.
Am 5. und 6. November gibt es einen Inventarabverkauf. Fazit: „Es gab viele Höhepunkte, wir haben viele Stammgäste, haben also viel richtig gemacht.“ Gerhard Velan (55) will noch einige Jahre in der Gastro arbeiten.
Bergheuriger am Plabutsch seit dem Vorjahr geschlossen
Aber wohin jetzt auf ein Achterl Wein und eine Brettljause in Graz? In Mariatrost wird man in den Buschenschänken Wastl, Pölzer und Erart versorgt. Hinzu kommen einige Heurige (etwa jener der Familie Gerlitz in der Andersengasse oder Luckys Heuriger in der Brucknerstraße). Wie es beim Bergheurigen am Plabutsch weitergeht, ist offen. Besitzer Wolfgang Mausser sperrte nach dem letzten Lockdown nicht mehr auf. Auf einer Tafel und online wird darauf hingewiesen, dass man aus gesundheitlichen Gründen geschlossen hat.