Ein 75 Millionen Euro schweres Schulpaket soll der Gemeinderat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause heute freigeben. Das neue Bildungs- und Wissenschaftspaket sieht den Bau von drei großen Schulen in der Landeshauptstadt und eine Rochade bei den Schulstandorten.
Drei große Schulprojekte
Die Sportmittelschule zieht aus ihren bisherigen Räumlichkeiten in der Brucknerstraße aus und übernimmt 2026 den bisherigen Standort der MS Algersdorf im Bezirk Eggenberg. Dieser wird um 22 Millionen Euro ausgebaut. "Wir haben Schüler aus der ganzen Steiermark und werden dann besser erreichbar sein als jetzt. Außerdem bedeutet das von den Sportmöglichkeiten her für uns eine Verbesserung", steht der Direktor der Sportmittelschule, Michael Habjanic, den Plänen positiv gegenüber. "Die Schule wird durch die Anbindung an die bestehende Sportinfrakstruktur wie ASKÖ oder Auster profitieren", unterstreicht Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) außerdem.
Weitere Eckpunkte des Grazer Schulpakets: Die MS Algersdorf übersiedelt ihrerseits in die Smart City, wo 12 Mittelschulklassen und zwei polytechnische Klassen den Schulscampus Smart City bis 2024 komplett machen sollen. Mit IT und Elektrotechnik wird die Schule, wie zuletzt schon in anderen Grazer Mittelschulen erfolgreich erprobt, einen thematischen Schwerpunkt bekommen. In Reininghaus, dem zweiten großen Stadtentwicklungsgebiet in Graz, wird eine neue Volksschule gebaut. Sie wird wie die VS Puntigam nach ihrem Ausbau 20 Klassen umfassen, beide Schulen sind damit die größten Volksschulen des Bundeslandes. Zusammen mit dem Gymnasium, das die BIG vor Ort baut, wird die Volksschule den Schulcampus Reininghaus bilden.
TU Graz vergrößert Campus Inffeldgasse
Verzahnt ist das Projekt mit dem Ausbau des TU Campus Inffeldgasse. Er wird durch die Übersiedlung der Sportmittelschule nach Eggenberg möglich. Aktuell werden am Campus um 55 Millionen Euro mit dem Data House und dem Silicon Austria Labs Building zwei neue Forschungszentren errichtet. Nach dem Auszug der Sportmmittelschule 2026 will sich die TU auf dem jetzigen Schulareal weiter vergrößern.
"Wir haben jetzt 3800 Mitarbeiter und 13.800 Studierende. In den kommenden zehn Jahren werden 1000 neue Arbeitsplätze am Campus Inffeld enstehen, dafür planen wir jetzt schon voraus", unterstrich Vizerektor Stefan Vorbach bei der Vorstellung der Pläne. Profitieren werden durch den weiteren Ausbau vor allem die Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. Als Fernziel haben TU, BIG und Grazer Stadtplanung einen großen Campus nach US-Vorbild vor Augen, der bis 2050 im Grazer Bezirk St. Peter entstehen soll. Freiflächen, Durchwegung und ein entsprechendes Gastroangebot sollen das Areal nicht nur für Studierende und Lehrende attraktiv machen.