Die EU will also Plastikbesteck und Strohhalme verbieten. Aber bis es so weit ist, stellt sich die Frage, was man selbst im Kleinen und im Alltag tun kann, damit weniger Kunststoffmüll anfällt.

Die Antwort: jede Menge. Auch wenn es nicht immer leicht ist. An dieser Stelle stellen wir zwei Personen vor, die es versucht haben: Kleine-Zeitung-Redakteur Michael Saria und Sandra Krautwaschl.

Ich - einfach unverbesserlich? Michael Saria mit dem Plastikmüll von einer Woche
Ich - einfach unverbesserlich? Michael Saria mit dem Plastikmüll von einer Woche © Michael Saria

Michael Saria: Da legst dich nieder! Das Foto obenzeigt mich inmitten jenes Plastikmülls, den wir in unserem Vier-Personen-Haushalt angesammelt haben – in nur einer Woche. Eine Menge, die mich schockiert, weil ich der Meinung b..., nein, war, dass ich es im Hinblick aufs Mülleinsparen eh schon super drauf habe: An der Wursttheke werde ich nur noch mit der (seit Jahren vorhandenen) Plastikdose vorstellig, die Milch wird uns in Glasflaschen zugestellt und wann ich das letzte Mal ein Sackerl gekauft habe, weiß ich ehrlich nicht mehr.

Aber das reicht nicht. Weil es manchmal kompliziert ist und ich es mir wohl oft zu einfach mache. So greife ich, nur weil mir einmal ein Gouda in der Plastikdose zum Schimmelkäse mutierte, zum abgepackten Käse. Und am Nudelregal geht es in Sachen Fußabdruck stets um die Wurst: Nehme ich jene Hörnchen, die zwar regional produziert, aber halt in Kunststoff gewickelt sind – oder doch die Burschen aus Italien, die im Karton daherkommen? Dieser Weg wird kein leichter sein. Aber ich bleibe dran.

Sandra Krautwaschl: "Zum Glück denken viele um"
Sandra Krautwaschl: "Zum Glück denken viele um" © KLZ/HASSLER

Sandra Krautwaschl:Vor neun Jahren sorgten zwei Geschichten für Schlagzeilen: Im Kino lief „Plastic Planet“ von Werner Boote, der ja jüngst mit seinem Werk „Die grüne „Lüge“ nachlegte – und die fünfköpfige Familie Krautwaschl aus Gratwein-Straßengel machte die Probe aufs Exempel: einen Monat lang so gut es geht auf Plastik zu verzichten.

Aus diesen vier Wochen sind neun plastikfreie Jahre geworden – mehr oder weniger: Denn bis heute lasse man keinen Fundamentalismus aufkommen und da wie dort auch Plastik zu. „Das Schöne ist aber, dass es für uns längst selbstverständlich geworden ist. Und somit keine persönliche Einschränkung mehr darstellt", betont Sandra Krautwaschl.

Ein Blick in Krautwaschls Kühlschrank: Milchprodukte und Essensreste in Glasbehältern
Ein Blick in Krautwaschls Kühlschrank: Milchprodukte und Essensreste in Glasbehältern © KLZ/HASSLER

Also gibt es bei ihr zuhause Zahnbürsten aus Holz und Kosmetikartikel ohne Mikroplastik. Lebensmittel werden zugestellt oder in verpackungsfreien Geschäften in Graz gekauft. Nudeln etwa im Papiersack auf Vorrat. „Wenn ich aber Gusto auf Spaghetti habe, dann kaufe ich sie im Supermarkt. Halt die, die im Karton verpackt sind“, so die Landtagsabgeordnete, die weiterhin Vorträge hält, auch in Schulen. „Zum Glück denken viele um, gerade auch die Jugendlichen.“