Sowohl die Berufsfeuerwehr, als auch Rettung und Polizei wurden am Mittwoch gegen 14 Uhr zu einem Einsatz auf der Keplerbrücke gerufen. Passanten alarmierten die Einsatzkräfte, weil eine männliche Person in der Mur getrieben sein soll. In Folge wurde der oder die Vermisste mit drei Rettungsbooten - zwei aus Graz, eines aus Graz-Umgebung - und dem ÖAMTC-Hubschrauber Christophorus 12 gesucht.

Mehrere Suchtrupps waren nicht nur in der Innenstadt, sondern auch flussabwärts unterwegs. Sämtliche Brücken südlich der Sichtungsstelle wurden im gesamten Stadtgebiet von Polizei und Feuerwehr besetzt.

Die Person konnte dennoch nicht gefunden werden, heißt es. Nach etwa zweieinhalb Stunden wurde die Suche eingestellt.

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Der Hintergrund bleibt damit auch für die Einsatzkräfte unklar. Möglicherweise handelte es sich um einen Fehlalarm oder der Mann konnte sich selbst aus dem Wasser befreien, heißt es aus Ermittlerkreisen. Durch die Suchaktion kam es im Innenstadt-Bereich zeitweise zu Behinderungen der Straßenbahnlinien 1, 3, 6 und 7.

Mur wird unterschätzt

Experten jedenfalls warnen regelmäßig vor dem Grazer Fluss. Die Mur gilt im Grazer Raum nämlich als sehr gefährlich. Die Fließgeschwindigkeit liegt im Durchschnitt bei 0,5 Meter pro Sekunde - in zehn Minuten wird man also 300 Meter weit abgetrieben, aktuell ist sie deutlich höher. Darüber hinaus könnten Betonreste und Eisenpfeiler, die sich teilweise am Grund des Wassers verbergen, zu Verletzungen führen.

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In Graz gibt es 15 bis 20 Wasserrettungseinsätze pro Jahr. Am gefährlichsten werden die Gebiete rund um die Murinsel, Radetzkybrücke und der Erzherzog-Johann-Brücke eingestuft.

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