An zahlreichen Grazer Haltestellen können die Fahrgäste die Ankunft der nächsten Straßenbahn auf den digitalen Anzeigen derzeit nur erahnen. Zwar sind die genauen Takte über die Papieraushänge ersichtlich, die elektronische Auskunft liefert allerdings seit Wochen ein tristes Bild. Auf dem Hauptplatz bilden die Anzeigen beispielsweise unterschiedliche Daten ab, manche sind sogar völlig ausgefallen. Auch andernorts sehen die Grazer oftmals schwarze Bildschirme oder lediglich hieroglyphenartige Schriftzeichen.
Besagtes Problem ist der zuständigen Holding Graz bereits bekannt. Eine Lösung zu finden, gestaltete sich, so Sprecher Gerald Pichler, jedoch schwierig: „Insgesamt gibt es in Graz 196 Infostelen, die teils über 20 Jahre alt sind. Aufgrund des hohen Alters und der sich rasant entwickelnden Technik gibt es für 153 Stelen seit einiger Zeit keine Ersatzteile mehr am Markt.“ Damit sei ein Großteil der digitalen Fahrgastinformationstafeln „irreparabel und daher außer Betrieb“, so Pichler gegenüber der Kleinen Zeitung.
Die Folge: Die Holding muss das Anzeigensystem komplett austauschen. Im Frühjahr ist die Ausschreibung für die 153 Stelen der ersten Generation erfolgt, im September starten die Arbeiten: Die defekten Anzeigetafeln werden „durch moderne und stromsparende Anzeigen mit LED-Technologie ersetzt“, so Pichler. Mit dem Austausch der digitalen Anzeigen beginnt man am Hautplatz, wo bis Mitte November wieder alles funktionieren sollte.
Die Neuerungen jedenfalls werden Monate dauern, weshalb Verkehrsstadträtin Elke Kahr in den kommenden Wochen Infotafeln an den defekten Informationssystemen anbringen lässt. Die Aufschrift: „Liebe Fahrgäste! Ich bin leider nicht in Schwung und werde ab Herbst 2017 ausgetauscht.“ Die KPÖ-Chefin hofft, dass „der Großteil der Arbeiten bis Ende 2018 abgeschlossen“ sein wird.