Zum Abschluss der Grazer Ball-Saison lockte gestern Abend die 12. Auflage des Multikulti-Balls an die Karl-Franzens-Universität - den kunterbunten Abend genossen mehr als 3000 Menschen ohne jede Berührungsangst. "Entweder gelingt es uns, in diesem Jahrhundert eine gemeinsame Zivilisation zu errichten", betonte Sihem Bensedrine, der Ehrengast aus Tunesien, in der Eröffnungsrede. "Oder wir werden gemeinsam in gemeinschaftlicher Barbarei versinken." Mahnende Worte, treffend dem libanesischen Schriftsteller Amin Maalouf nachempfunden. "Heute fühle ich mich als Bürgerin der Stadt Graz", endete die Menschenrechtsaktivistin "mit Dank an alle helfenden Hände und offenen Ohren in dieser wunderbaren Stadt."

Prominente Gäste. Andächtig lauschten dieser Rede neben Bundesminister Johannes Hahn und Landeshauptmann Franz Voves auch Diözesanbischof Egon Kapellari, natürlich die Gastgeber - Uni-Rektor Alfred Gutschelhofer und Organisatorin Astrid Polz-Watzenig vom Afro-Asiatischen Institut - dazu Altbürgermeister Alfred Stingl, ORF-Star Ingrid Thurnher, Grawe-General Othmar Ederer, Landesrätin Bettina Vollath und Gerard Sonnenschein, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde.

Lust auf Tanzen. Minister Hahn hatte sich bis kurz vor der Eröffnung mit Hausherr Alfred Gutschelhofer ins Rektoren-Büro zurückgezogen und gearbeitet. "Jetzt freu' ich mich aber aufs Tanzen", verkündete der Herr Minister dann und machte kein Geheimnis daraus, dass er sich auch an den Salsa-Rhythmus wagen würde.

Hohe Auszeichnung. Für Bischof Egon Kapellari war es nach dem Vorjahr der zweite Multikulti-Ball. Eine hohe Auszeichnung für die Veranstalter. "Denn eigentlich hab' ich wenig Zeit, auf Bälle zu gehen. Und außerdem sitzt man dort meistens und kommt aufgrund der Musik wenig zum Sprechen."

Rauchen erwünscht. Übrigens: Raucher durften ihrem "Laster" im Barbereich durchaus frönen. Leichter hatten es Tanzwillige - nach einer kleinen Polonaise war "Salsa Rueda de Casino" angesagt.