Seit Dezember 2008 arbeitet Jochen Gerz mit der steirischen Öffentlichkeit, am 19. März war sein Projekt "63 Jahre danach" Ausgangspunkt für eine Gesprächsrunde zum Thema "Kann zum Erinnern ermutigt werden?". Mit dem deutschen Künstler diskutierten die Historiker Heidemarie Uhl und Heimo Halbrainer, der Journalist Herwig G. Höller und der Kunsthistoriker und Leiter des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum, Werner Fenz.

Künstlerische Form der Erinnerung. "Es geht hier um eine künstlerische Form der Erinnerung, die versucht, das klassische Denkmal zu vermeiden", sagte Fenz. Das Publikum soll ermutigt werden, sich an einem öffentlichen Erinnerungsprozess zu beteiligen. Er verwies auf die "Bezugspunkte 38/88" im steirischen herbst 1988, die mit auffallenden Projekten für Diskussionen sorgten.

Neues Interesse. Heidemarie Uhl hob das neue Interesse der Kunst für das Denkmal hervor. Und betonte: "Denkmäler müssen ein Messer in der Wunde sein." "Wenn es eine Wunde gibt, ist es das Leben", sagte Gerz. Ziel des Projektes sei es, "den Betrachter aus seiner Passivität herauszuholen". Und das müsse nicht unbedingt "über Störungen und Brüche passieren".