Vor fünf Jahren beschloss die gebürtige Wienerin Sophie Reyer, ihren Lebensmittelpunkt nach Graz zu verlegen. "Ich wollte an der Kunstuniversität Komposition studieren und mit Clemens Gadenstätter zusammenarbeiten, weil ich ihn total bewunderte." Seitdem hat sie jedoch nicht nur - auch gemeinsam mit ihrem Professor - musikalisch aufhorchen lassen, sondern widmete sich auch höchst erfolgreich ihrer zweiten Leidenschaft: dem Schreiben.

Mehrere Auszeichnungen. Belohnt wurde Reyer dafür bereits mit mehreren Auszeichnungen, darunter etwa der Literaturförderungspreis der Stadt Graz 2007. Dass sich die vielseitige 24-Jährige in allen Literaturgattungen zu Hause fühlt, kann man an ihren Publikationen ersehen: 2005 erschien ihr Lyrikband "geh dichte", 2008 folgten die beiden Romane "Vertrocknete Vögel" (Preis der Steiermärkischen Sparkasse) und "baby blue eyes".

Frauenrechte. Ihre dramatische experimentelle Ader entdeckte Reyer durch den Lehrgang für Szenisches Schreiben des Grazer Kulturvereins UniT. Gemeinsam ist all ihren Werken die Beschäftigung mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft, "da ich mich stark für Frauenrechte einsetze". Davon handelt auch der Text, den sie heute bei den Minoriten neben der "Grande Dame" der österreichischen Lyrik, Friederike Mayröcker, erstmals präsentiert: "Darin erlebt eine Würschtlverkäuferin über 40 die Magie, aber auch die Gefahren einer bedingungslosen Liebe", verrät Reyer.