Der Grunddurchgang ist quasi vorüber, die Play-off-Starter stehen fest. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz aus?
PETER ZNENAHLIK: Es war kräfteraubend, intensiv und lang. Das hat bei Spielern und Fans Opfer gefordert - viele Verletzte und die Zuschauerzahlen waren nicht immer wie erhofft. Es gab zu viele Dienstag-Spiele. Dass Laibach und Alba Volan nicht im Play-off sind, überrascht mich nicht.

Und was hat Sie überrascht?
ZNENAHLIK: Dass die Capitals, die ja nicht gerade eine junge Truppe haben und nur mit drei Linien spielten, die ganze Zeit ohne gröberen Hänger vorne dabei waren.

Die größte Enttäuschung war?
ZNENAHLIK: Definitiv Innsbruck. Wie man mit diesem Kader so abstürzen kann, ist mir ein Rätsel.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Liga?
ZNENAHLIK: Tempo und Fitness werden forciert, die Technik vernachlässigt. Darum gibt es so viele Abspielfehler. Bitter ist die kleinliche Regelauslegung, damit geht die gesunde Härte verloren. Eishockey ist aber ein Kontaktsport und sollte es auch bleiben.

Und die vielen Legionäre?
ZNENAHLIK: Sind nicht ideal. Dass es auch anders geht, zeigt etwa Villach. Da haben zuletzt in Graz zehn, zwölf Eigengewächse eingesetzt und trotzdem voll mitgehalten. Man muss der Jugend wieder Perspektiven geben.

Kommen wir zu den 99ers.
ZNENAHLIK: Es hat lange gedauert, bis das konsequente Gilligan-System funktioniert hat. Defensiv wird jetzt aber gut gespielt, woran es mangelt, ist die Kreativität. Der Kampfgeist ist sicher da.

Aber es geht aufwärts - wieso?
ZNENAHLIK: Ein Spitzentrainer und ein neuer Vorstand, der seriös arbeitet sorgen für mehr Ruhe im Verein - kein Nachteil.

Zum Abschluss Ihr Play-off-Ausblick?
ZNENAHLIK: Die 99ers werden wohl auf den KAC, die Caps oder Salzburg treffen und keiner dieser Gegner ist leicht. Der KAC würde die meisten Emotionen freisetzen, aber in Klagenfurt zu gewinnen, ist auch die härteste Aufgabe. Nur wird es auch gegen Wien und Salzburg allein mit Kampfgeist schwer. Salzburg ist eine Play-off-Mannschaft, Wien äußerst routiniert. Ich kann nicht sagen, gegen wen es am ehesten eine Chance gäbe.