Ihre neue CD"Secret Voyage" erreichte Platz 1 in den "Billboard New Age Charts". Sind die Erfolge mit der Band Blackmore's Night, die Sie mit Ihrer Frau Candice Night 1997 gründeten, heute anders als früher?
RITCHIE BLACKMORE: Über Erfolg denken wir nicht nach. Wir spielen einfach unsere Musik und hoffen, dass sie den Leuten gefällt. Da spielen Hitparadenpositionen oder Bekanntheit für uns keine Rolle.

Was fasziniert Sie am Mittelalter besonders?
BLACKMORE: Es gab Toiletten im Freien (lacht). Es war alles erdiger, direkter. Die harmonischen Strukturen der Musik waren ganz klar definiert. Mich interessieren aber ebenso die Kleidung und die Architektur - auch in Verbindung mit modernen Bauten.

Haben Sie persönlich unterschiedliche Gefühle, wenn Sie akustisch oder elektrisch spielen?
BLACKMORE: Absolut, ich spiele - auch die Laute - kaum noch mit dem Plektrum, sondern nur mit den Fingern. Das ist für mich eine echte Herausforderung.

Gibt es Ähnlichkeiten zwischen Renaissance- und Rockmusik?
BLACKMORE: Ganz sicher. Beide Stile haben sehr dominante Gitarrenriffs.

Sie haben mit Deep Purple Rockgeschichte geschrieben. Ihr Riff zu "Smoke On The Water" ist wohl eines der bekanntesten Rockthemen überhaupt. Mit Ihrer Nachfolgeband Rainbow konnten Sie ebenfalls den Rock-Olymp erklimmen. Ist das noch wichtig für Sie?
BLACKMORE: So kann ich meine Rechnungen bezahlen... Ich bin nicht so egomanisch, dass mich nur das Erreichte befriedigt.

Werden Sie jemals wieder ein Rock-Album aufnehmen?
BLACKMORE: Vermutlich nicht. Alles was ich mit der Musik ausdrücken will, kann ich mit Black-more's Night tun.

Sie waren bereits zwei Mal in Graz. Erinnern Sie sich an etwas Spezielles?
BLACKMORE: Österreich hat eine wunderschöne Landschaft und viele der schönsten Schlösser in Europa. Wir versuchen auf Tourneen immer, in Schlössern unser Quartier zu beziehen.