Acht Monate lang arbeitete Oskar Stocker unermüdlich an seinem "Menschheitspanorama". Nun wurde das Werk von Bundespräsident Heinz Fischer in der Messehalle A enthüllt. "Ich freue mich schon sehr darauf", sagte der Künstler, der seit 1998 in Graz lebt, vor der Präsentation. "Und ich bin nervös, weil die porträtierten Menschen nun zum ersten Mal das Bild sehen."

Menschen ein Gesicht geben. Ausgangspunkt von "Facing Nations" war die Idee von ORF-Landesdirektor Gerhard Draxler, den Menschen zum 60-Jahre-Jubiläum der Menschenrechte "ein Gesicht zu geben". Das Ergebnis ist ein imposantes Gemälde aus 124 Ölporträts. Stocker traf dazu im Landesstudio Vertreter aus 124 Nationen, die derzeit in Graz leben: "Ich führte mit den Menschen Gespräche, fotografierte sie und machte erste Zeichnungen", erklärt der Künstler. Danach malte er die Bilderstrecke, die mehr als nur ein Abbild ist.

Im Kindesalter Malerei entdeckt. "In dem Werk stecken mehr als tausend Worte", sagt der Künstler, der die Geschichten hinter den Gesichtern kennt. "Eine Frau erzählte mir, dass sie mit fünf Euro am Tag auskommen muss - und glücklich ist. Ein Mann, dass er großes Heimweh hat." Die Malerei entdeckte der 52-Jährige bereits im Kindesalter: "Damals habe ich von meinem Vater gelernt, dass ich die Menschen anschauen muss und nicht die Leinwand." Dass sich daran nichts geändert hat, beweist sein Menschheitsbild anschaulich.