Alt-Bundesminister Rudolf Streicher wird am Dirigentenpult den Taktstock schwingen, Society-Lady Birgit Sarata „Mein liebes Graz“ singen, Kunstuni-Rektor Georg Schulz das Akkordeon quetschen. "Prominente spielen ihre Lieblingsmelodien" war der Titel einer beliebten Radiosendung. Am Sonntag tun sie dies live im Grazer Stefaniensaal (18 Uhr) und für den Verein „Rainbows“, der Kinder in Not betreut.

"Rieder Classics". Auf die Beine gestellt hat das Benefiz-Musikereignis Clemens Anton Klug. Seit 2004 arbeitet der Künstleragent bei "Rieder Classics" in Wien. Der Job des Musikwissenschafters ist es, das Potenzial eines Künstlers einzuschätzen, seine Karriere zu planen, ihn zu beraten, Auftritte zu vereinbaren bis hin zum Buchen der Flüge. Dank ihm feierte kürzlich der Steirer Matthias Hausmann sein Debüt in der Mailänder Skala. "Solche Erfolge freuen mich besonders", lächelt der 32-jährige Familienvater.

Wenig Zeit. Viel Zeit für seine Frau und die beiden Söhne Constantin (3) und Raphael (6 Monate) bleibt ihm allerdings nicht. Manchmal schon um sechs Uhr kommen Anfragen aus China, bis Mitternacht aus Amerika, an längere Urlaube denkt Klug erst gar nicht. Rund zehn neue Künstler melden sich täglich bei ihm, 20 hat Klug unter Vertrag. "Mit Handy und Laptop gerüstet kann ich auch vom Strand aus arbeiten", sieht Klug seine Unabkömmlichkeit positiv. Und darunter zu leiden – dazu macht ihm sein Job viel zu viel Freude. Die einzige Abwechslung, die sich der Grazer öfter gönnt, ist das Kirchenorgel-Spiel. Regelmäßig kann man ihn in der Stadtpfarrkirche hören, bei Begräbnissen, Hochzeiten oder auch bei normalen Messen. "Das ist mein Ausgleich", schwärmt Klug.