Wir wollen Anlaufstelle für Patienten sein und weiterhelfen", verkündete Gudrun Uran, Ärztin in Judenburg und Obfrau des neu gegründeten Vereins "Steirischer Pflege- & Patientenservice". Über Evaluierungen sollen Schwachstellen und Verbesserungsbedarf des Systems aufgezeigt werden.

ÖVP finanziert. Erst auf Nachfrage gibt die Vereinsführung die Vereinsadresse bekannt: Karmeliterplatz 6 in Graz, nicht zufällig Adresse der steirischen ÖVP-Parteizentrale. So ist es nicht verwunderlich, dass die Finanzierung von Gerhild Hirzberger, die die Telefon-Hotline des Vereins (Tel. 0664-22 44 404) betreut, via "Vereinsspende" von der ÖVP kommt.

Kein Problem. Das Wohl des Bürgers hat also die ÖVP hier vorgeblich im Auge, wenn sie Patienten und Pflegebedürftigen helfen will und dafür kräftig in die Kassa greift. ÖVP-Geschäftsführer Bernhard Rinner sieht aber kein Problem: "Das ist wie bei der Pendlerinitiative oder beim Konsumentenschutz. Den Betroffenen soll geholfen werden, auch wenn wir keinen Rechtsschutz bieten können."

Gegen SPÖ sammeln. Der Verdacht liegt auf der Hand, dass Hilfe in diesem Fall mit Selbsthilfe verbunden ist: Das Sammeln von Daten darüber, was alles schief läuft im Spitals- und Pflegewesen, lässt sich im Wahlkampf trefflich gegen die zuständigen SP-Regierer Helmut Hirt und Kurt Flecker verwenden.

Gelassen. Einen Konflikt mit Patientenombudsfrau Renate Skledar kann Rinner nicht sehen. Auch Skledar ist gelassen: "Die Patienten können jede Hilfe brauchen." Unterstützung erwartet sie sich aber selbst von der Politik: Die Ausweitung ihrer Zuständigkeit auf die Patienten der niedergelassenen Ärzte werde nur funktionieren, wenn es mehr Personal gibt.