Der Traum ist wahr geworden. Am Mittwoch wacht Werner Gregoritsch erstmals als Trainer von Fußballmeister SV Kapfenberg auf, der Aufstieg in die T-Mobile-Liga ist geschafft. Dabei wird sich der Grazer aber wohl kräftig zwicken müssen. Kaum zu glauben, was in den letzten eineinhalb Jahren in Kapfenberg passiert ist. Als "Feuerwehrmann" wurde er im Herbst 2006 geholt, um den Abstieg zu verhindern. Jetzt feiert man den Aufstieg - was sämtliche so genannte Experten nicht für möglich gehalten hätten. Als Hauptgrund für den Erfolgslauf hört man überall nur einen Namen: Werner Gregoritsch.

Diagnose Krebs. Dabei hätte der ehemalige Fußballprofi die letzten Jahre auch ganz wo anders verbringen können. Wie aus heiterem Himmel erhielt er im Jahr 1997 die Diagnose Hodenkrebs, eine sofortige Notoperation rettete ihm das Leben, unzählige Chemotherapien folgten. Das hat den Menschen Gregoritsch geprägt und ihm die wahren Werte im Leben vor Augen gehalten. Wenn er jetzt oft bei Fußballspielen ausrastet und wie ein Vulkan wegen Schiedsrichterpfiffen explodiert, sagt er: "Mir ist egal, was andere über mich denken. Ich war schon einmal fast tot."

Der andere Gregoritsch. Dabei kennen viele Menschen nur den lauten Gregoritsch, der oft aggressiv wirkt und Show macht. Wenige kennen den nachdenklichen, ruhigen, religiösen Gregoritsch. Den, der zwei Stunden nach einem Spiel noch einen Kicker zur Seite nimmt, ihm über den Kopf streicht und ihm eine Spielsituation erklärt. Einfühlsam und polternd - so wird man den polarisierenden Meistertrainer ab 9. Juli auch wieder in der T-Mobile-Liga erleben.