Im ausverkauften Orpheum galt es einen gewissen Charles Edward Anderson Berry, besser bekannt als Chuck Berry, zu feiern und zu huldigen. Der seit einem knappen Monat 81-jährige Erfinder des Rock'n'Roll bestritt einen äußerst agilen Auftritt.

Rock-Klassiker. Begleitet von einer charmant-holprigen Band (darunter ein Berry-Sohn an der Gitarre), begeisterte die gut gelaunte Ikone mit einem Rock-Klassiker nach dem anderen. Und allesamt aus eigener Feder: "Roll Over Beethoven", "Maybellene", "Rock And Roll Music" etc. etc.

Partystimmung. Bei "Johnny B. Goode" inklusive des Chuck-Berry-Markenzeichens "duckwalk" brachen alle Dämme. Standing Ovations. Zum großen Finale bat der Mann mit der roten Gibson-Gitarre Tanzfreudige auf die Bühne, um mit diesen so richtig Partystimmung zu erzeugen. Dass nach 59 Minuten die R'n'R-Geschichtsstunde aus erster Hand bereits wieder beendet war, tat überschwänglicher Freude keinen Abbruch. Da fiel der leicht museumsreife Interpretations-Stil der Begleittruppe ebenso wenig ins Gewicht wie die durchaus stattlichen Kartenpreise (ab 55 Euro). Irgendwie muss ja das Auto mit dem Stern finanziert werden, mit dem Chuck Berry (fallweise selbst am Steuer) an- und abreist. Im Vorprogramm agierte übrigens Georg Altziebler alias Son Of The Velvet Rat einfühlsam und als schöner Kontrast gar nicht deplatziert.