Taschen aus aufgeschlitzten Basketbällen, ein Palmenhain aus Maßbändern oder Skulpturen aus angesengten Taschentüchern: Der in Wien lebende Tiroler Martin Walde hat die Hofgalerie der Neuen Galerie in eine Prototypen-Produktionswerkstatt verwandelt, um seine 1992 entwickelten "Hallucigenia-Products" weiter zu entwickeln. Der Besucher kann dort zusehen oder sich als Produzent betätigen. Zudem erhält man die Gelegenheit, sich über die verzweigte Geschichte von Hallucigenia zu informieren und die vor Spontaneität sprühenden Produkte zu erwerben. Die Basketball-Taschen etwa gibt es um 250 Euro.

Farbenprächtige Installation. Im Spiegelsaal lädt Petra Maitz in ihr "Lady Musgrave Reef". An der Nahtstelle von Kunst, Natur und Gesellschaft hat die aus Graz stammende Landeskunst-Preisträgerin 2006 eine farbenprächtige Installation errichtet, die ein Riff aus gehäkelten Korallen zeigt (Einzelarbeiten sind derzeit auch in der "Graz Kunst" in der Sporgasse zu sehen). Ausgangspunkt des mehrjährigen Projekts war eine Luftaufnahme des östlich von Australien gelegenen Riffs, das Ende ist hingegen nicht absehbar. Denn die einzelnen Korallen werden von Menschen aus aller Welt gegen Bezahlung angefertigt - "und es kommen täglich neue hinzu", sagt Maitz.

Science Fiction wird Realität. Im Studio wiederum lädt Tillman Kaiser zu einer unverkrampft-ironischen Befragung der Moderne. Aus dem glänzenden Inneren von Thermoskannen macht der gebürtige Grazer und Schmalix-Schüler hoch entwickelte Wesen und Objekte, eine Kombination von Sonnenbrillen wird zu einem ausgereiften Instrument. Science Fiction wird Realität. Und umgekehrt.