Die Sehnsucht nach den Bergen ist ihm geblieben. Ebenso wie sein Tiroler Dialekt. Eine Kunst. Denn immerhin lebt Michael Höllwarth (66), seit 1998 Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie in Graz, seit 34 Jahren in der Steiermark. Mit seiner Arbeit in diesem Fachgebiet hat sich der dreifache Vater längst auch international einen Namen gemacht. Heute wird ihm dafür im Rahmen des Kinderchirurgen-Kongresses die Rehbein-Medaille - die bedeutendste Auszeichnung für Kinderchirurgen in Europa - verliehen. Höllwarth ist damit nicht nur der erste Österreicher. Von Fritz Rehbein etwa, einem deutschen Kinderchirurgen, der dieses Fachgebiet maßgeblich geprägt hat, hat er persönlich gelernt. Von 1974 bis 1975 war als angehender Chirurg Assistent bei Professor Rehbein in Bremen.

Von Bescheidenheit und Erfolg. "Es ist mein Aufgabe, täglich das Beste zu geben", bleibt er bescheiden. Als persönlichen Erfolg wertet er vielmehr die Kinderschutztruppe, die er vor 18 Jahren gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Scheer gegründet hat. "Sobald der Verdacht auf Kindesmissbrauch auftaucht, setzt sich ein Team aus Ärzten, Psychologen und Pflegepersonal zusammen, und entscheidet, was weiter zu tun ist," sagt der dreifache Vater und Großvater. Eine Maßnahme, die nicht nur die Gesetzgebung in diesem Bereich beeinflusst hat, sondern nun auch in allen österreichischen Kinderspitälern Pflicht ist. Und die Gründung der Kinderschutzorganisation "Große schützen Kleine" 1983 geht auf Höllwarths Engagement zurück. Eine Vereinigung, die sich um Unfallverhütung im Kindesalter kümmert.

Kaum Zeit für Hobbys. Zeit für seine Hobbys wie Lesen, Radfahren und Wandern findet er kaum. Wenn er dann doch wieder einmal den Schöckel besteigt, wählt er die "knieschonende" Methode. Das heißt: "Die Lifttrasse zu Fuß hinauf und mit der Gondel runter", gibt der gebürtige Tiroler zu.