Man müsse "die Wohlhabenden bekämpfen, die sich über jene äußern, die wirklich arm sind." Dieser Begrüßungssatz von Siegfried Schrittwieser, Sozialreferent in der Landesregierung, war der Höhepunkt einer Reihe von Wortmeldungen von SPÖ-Politikern, die jenen gewissermaßen einen Maulkorb verpassen wollen, die im Zusammenhang mit der Mindestsicherung und der Armutsproblematik auch Kritik üben. Sozialminister Rudolf Hundstorfer, der tags zuvor die Mindestsicherung durch den Ministerrat gebracht hatte, hielt sich noch zurück, doch Landeshauptmann Franz Voves wies Pläne eines transparenten Transferkontos aller Sozialleistungen als "unerträglichen Zynismus" zurück. Die Grazer Sozial-Stadträtin Elke Edlinger verspürt gar "heiligen Zorn", wenn zum Thema auch Fragen nach der Treffsicherheit gestellt werden.