GRAZ. Mit der Österreich-Premiere von "Ein Mann fürs Grobe" setzt die "Kleine Komödie" durchaus zu Recht auf bewährte Qualitäten. Bankrott kehrt der Geschäftsmann Jean-Pierre (gespielt von Regisseur Robert Weigmüller selbst) nach Paris zurück. Missmutig nimmt er eine Stelle im Verlag seiner erfolgreichen Ex-Frau an. Hader um alte Liebe und Missgunst um neues Glück sind da verständlicherweise vorprogrammiert. Zündet der erste Akt noch etwas verspätet, entfalten die bissig-liebevollen Dialoge zwischen Bankrotteur und (Ex?)Erwählter (von Michaela Haselbacher-Berner mit der richtigen Portion verdeckter Herzenswärme gespielt) bald darauf ihre volle Wirkung. Dass die bürgerliche Familie als abschließendes Bild der Harmonie fungiert, ist zwar etwas altbacken, aber wer sich an etablierten Mustern nicht weiter stört, erlebt hier einen glänzenden Abend.