Für 25 demenzerkrankte Menschen muss bis November ein neuer Platz gefunden werden: Sie wurden bislang im Tageszentrum „Elisa“ der Caritas betreut, das heuer noch schließen wird – darüber hat die Einrichtung vergangene Woche die Angehörigen informiert. „Die Demenztageszentren sind wichtige Säulen in der Versorgung und Betreuung von demenzerkrankten Personen und eine wichtige Entlastung für pflegende Angehörige“, bedauert der Grazer Gesundheits- und Pflege-Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ) die Schließung. Bei seinen Besuchen in den drei Grazer Zentren – neben der Caritas führen auch die GGZ und das Diakoniewerk zwei derartige Einrichtungen – habe er sich „von der hochprofessionellen Arbeit der dort tätigen Kolleginnen und Kollegen und der Wichtigkeit des Angebots“ überzeugen können. Deshalb habe er sich stets für eine Stärkung der Einrichtungen eingesetzt.

Seine Partei hat heuer eine Initiative im Landtag eingebracht, um auf die massiven Verschlechterungen und Verteuerungen aufmerksam zu machen, die Stadt Graz hatte im Juli 2020 zudem mit den Trägern der Demenztageszentren vor der Einführung eines neuen Normkostenmodells durch das Land Steiermark gewarnt. Dieses Tarifmodell, das unter Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) als Gesundheitslandesrätin eingeführt wurde, habe die Träger in eine finanzielle Schieflage gebracht und dafür gesorgt, dass viele Besucherinnen und Besucher das Angebot nicht mehr in Anspruch nehmen konnten.

Das Haus „Elisa“ der Caritas in der Elisabethinergasse muss schließen
Das Haus „Elisa“ der Caritas in der Elisabethinergasse muss schließen © Caritas

Im ersten Halbjahr 2024 hat das Land nachgebessert, doch es seien weitere Schritte erforderlich, da man angesichts der gesellschaftlichen und demografischen Entwicklung von einem steigenden Bedarf ausgehen muss. In Graz gibt es derzeit rund 5.000 Menschen mit Demenzerkrankungen, 2050 rechnet man mit mehr als doppelt so vielen. Krotzer fordert daher: „Wir brauchen ein Modell, das Demenztageszentren leistbar macht und für Träger dieser Einrichtungen eine Deckung der Kosten sicherstellt!“. Dafür müsse das Tarifmodell des Landes weiter nachgebessert werden. Dass die Tageszentren in die Demenzstrategie des Landes Steiermark aufgenommen werden sollen, sieht er als positiven Ansatz. Er hofft aber, dass diesem Bekenntnis dringend nötige konkrete Schritte folgen. Darauf werde die Stadt Graz in den weiteren Gesprächen drängen.