Erst im vergangenen Oktober hat die Merkur Arena in Graz einen neuen Rasen bekommen. Ein „Emergency-Rasentausch“, der damals notwendig geworden war, um überhaupt spielen zu können: Das Grün war völlig desolat. Das Risiko eines so schnellen Tausches – er wurde binnen weniger Tage verlegt und sofort wieder bespielt – war bekannt, der Tausch aber alternativlos. Dennoch sei die Belastung, etwa mit fünf unmittelbar folgenden Spielen binnen zwei Wochen, eine enorme gewesen. Wie es seitens der Stadtion-GmbH und MCG heißt, hätte „das neue, ungemein engagierte Greenkeeper-Team der Merkur Arena“ das Spielfeld aufgrund einer einigermaßen günstigen Witterung für die Frühjahrssaison zwar auf nahezu Top-Niveau bringen können. Aber: Der in zu kurzer Zeit durchgepeitschte Rasentausch, fehlende Zeit für entsprechende Nachbearbeitung und Fremdgräser mit zu wenig Wurzeltiefe würden dennoch ein abermals hohes Risiko für die Bundesliga-Saison 2024/25 darstellen.

8000 Quadratmeter werden erneuert

Deshalb, und weil die Merkur Arena ab der nächsten Saison zum Spielort für gleich zwei Bundesliga-Mannschaften wird, werden die gesamten 8.000 Quadratmeter des Spielfeldes jetzt abermals komplett erneuert. Erledigt werden die wochenlang penibel vorbereiteten Arbeiten von einem bewährten Partner: Die Richter Rasen GmbH aus Deutsch-Brodersdorf ist auch UEFA-Partner und hat Referenzen wie Real Madrid, FC Bayern oder das neu ausgelegte Berliner Olympia-Stadion, am 14. Juli Schauplatz des EM-Finales, im Portfolio. Im Gegensatz zum Schnell-Tausch im Herbst sollen diesmal auch die optimale Zeitspanne von zumindest drei Wochen für das Anwachsen, das hochsensible Nachbearbeiten sowie Ruhephasen garantiert sein, ehe die Merkur Arena ab Mitte Juli für internationale Testspiele wieder zur Verfügung steht.

Dass man den Rasen abermals tauschen könne, sehe man auch als Wertschätzung der eigenen Arbeit, betont Head Greenkeeper Igor Didak dazu: „Mit modernsten Analysen, Maschinen und punktgenau gesteuerter Arbeit wird der neue Rasen auch für zwei Bundesliga-Teams perfekt sein.“ „Sportlich die besten Voraussetzungen“ für sowohl den SK Sturm als auch den GAK sehen auch der verantwortliche Stadtrat, Manfred Eber (KPÖ), wie auch MCG-Vorständin Barbara Muhr: „Wir sehen es als unser oberstes Gebot, dem GAK und SK Sturm Woche für Woche einen Spielfeldrasen, der nun einmal das Herzstück eines jeden Stadions ist, auf gleich hohem Niveau bieten zu können.“

Champions League in Klagenfurt

Auch wenn der Rasen bald höchste Qualität bieten sollte, an den Tagen der Champions-League-Spiele von Sturm Graz „darf“ er sich erholen: Die Spiele müssen bekanntlich im Wörthersee Stadion in Klagenfurt ausgetragen werden, da das Liebenauer Stadion mehrere der Voraussetzungen für die Champions League nicht erfüllt.