Rechtzeitig? Na ja, wie man es nimmt. Jedenfalls erhielten am gestrigen 30. April viele Kunden von Gustmobil eine E-Mail: Man müsse sie „leider darüber informieren“, dass mit 30. April das Sammeltaxi in Graz und Umgebung ausläuft. Überall? Nein, in Graz und ausgewählten Umlandgemeinden bleibt der Motor warm, das Angebot aufrecht. Bis zum Neustart im Juli.

So weit, so kompliziert. Der Hintergrund: Tatsächlich sind bisherige Verträge für diesen Mikro-ÖV mit gestrigem Tag ausgelaufen. Diesen Umstand wollte man im verantwortlichen „Regionalmanagement Steirischer Zentralraum“, der Schnittstelle zwischen Regionen und dem Land Steiermark, für einen kompletten Neustart nutzen. Denn eben dieser Zentralraum „umfasst Graz, Graz-Umgebung und Voitsberg. Und allein in diesem Bereich gab es zuletzt vier verschiedene Teilsysteme“, so Anna Reichenberger, beim Regionalmanagement für Mobilität zuständig. Also wolle man das Angebot entkrampfen und ein unkompliziertes Pendeln über Gemeindegrenzen ermöglichen.

Eigentlich sollte dies ab 1. Mai im Sinne eines fließenden Übergangs passieren. Doch am Ende des ersten Durchgangs bei der europaweiten Ausschreibung habe der zweitgereihte Bieter „Einspruch“ geschrien. Also gibt es nun eine Nachprüfung beim Verwaltungsgerichtshof. Reichenberger ist aber überzeugt, dass es „spätestens mit Juli“ den Neustart gibt. Und eine Vereinheitlichung des Angebots im Zentralraum unter einem neuen Namen. Wird es damit für Kunden teurer? „Nein. Kurze Fahrstrecken werden weiterhin günstiger sein als lange, also um drei Euro bis zu einem Weg von vier Kilometern.“

Und bis dahin? Arbeiten die Holding Graz und vorerst zumindest fünf von 26 Gustmobil-Gemeinden ab heute mit dem bisherigen Anbieter weiter: Eggersdorf bei Graz, Hitzendorf, Kainbach bei Graz, Kumberg und Semriach. Bis zum Neustart im Juli, spätestens.