Seinen Rucksack zusammenpacken, in den nächsten Flieger steigen und überall auf der Welt spannende, aber auch teilweise gefährliche Dinge erleben - so kann man sich das Leben des Grazers Phillip Hojdeger vorstellen. Der 26-Jährige lebt dieses Leben bereits seit sechs Jahren. Mit 19 hat er angefangen, nur mit einem Rucksack die Welt zu bereisen. Nach Österreich kommt er jedoch immer wieder zurück - zum Geld verdienen.
30 Länder schon bereist
Angefangen hat Hojdeger mit dem Backpacking direkt nach Abschluss seiner Lehre. Damals war er bereits sieben Monate unterwegs und hat Australien, Indonesien und Singapur erkundet - bis er kein Geld mehr hatte. In dieser Zeit hat er Gefallen daran gefunden, alleine zu reisen. Auf die Frage, warum er am liebsten alleine reist, hat Hojdeger eine klare Antwort: „Warte auf keinen, weil so kummt‘s zu nichts“. Sprich: Wenn er auf Freunde gewartet hätte, eine gemeinsame Reise zu planen, hätte diese wahrscheinlich nie stattgefunden. Also hat der 26-Jährige seinen Rucksack gepackt und ist alleine los.
Sechs Jahre macht Hojdeger jetzt schon Backpacking. Um die 30 Länder hat er in dieser Zeit bereist. In Österreich hat er sich aber einen kleinen „Unterschlupf“ in Trahütten eingerichtet, zu dem er immer wieder zurückgekehrt. In erster Linie um zu arbeiten, damit er sich die nächste Reise leisten kann. „Ich bin hauptsächlich auf Baustellen, da ist im Winter wenig los. Da habe ich Zeit, dass ich im Winter drei bis vier Monate verreise. Dann komme ich nach Hause, verdiene ein bisschen Geld und dann verreise ich wieder.“
„Weiterbildung von meinem Ich“
Auf seinen Reisen hat Hojdeger viel für sich selbst mitgenommen. Zum einen hat er viel gelernt über sich selbst und über andere Kulturen und Menschen. Zum anderen hat er neue Leidenschaften für sich entdeckt. Hojdeger hat mit dem Surfen angefangen und lebt sein neues Hobby nun beim Backpacking regelmäßig aus. Zusätzlich hat er die Liebe zum Fotografieren entdeckt und hält seitdem seine Erlebnisse mit seiner Kamera fest - und teilt sie mit seiner Instagram-Community.
Auf ein Bild ist Hojdeger besonders stolz. In Sri Lanka war der Grazer mit einem TukTuk unterwegs. Im TukTuk vor ihm schaute ein kleines Mädchen zu ihm zurück und hat sich aber schnell wieder versteckt. „Ich habe mir gedacht ‚Bitte schau jetzt noch einmal raus‘ und habe die Kamera draufgehalten und dann hat sie wirklich noch einmal rausgeschaut.“
Nicht ganz ungefährlich
Alleine zu reisen, ist aber nicht immer ungefährlich, wie Hojdeger erzählt. Zum Beispiel wurde er in Thailand einmal von einem Taxifahrer mit einem Messer bedroht, weil dieser mehr Geld haben wollte. Hojdeger hat sich irgendwie aus der Situation hinausreden können. „In Amerika ist mir einmal alles gestohlen worden. Ich hatte nicht einmal eine zweite Unterhose“, erzählt der Backpacker. Trotz der paar unguten Situationen kann der Steirer das Reisen nicht lassen. Vor allem das Freiheitsgefühl will er nicht mehr missen: „Wenn man weiß, man hat jetzt vier Monate keinen, der anruft und sagt ‚He ich brauche dich jetzt hier, du musst um die Zeit dort sein‘ ist das befreiend. Du bist einfach dein eigener Herr“.