Das wird ein ungewohnter Anblick mitten im Grazer Stadtgebiet: Denn von Montag, 19. Februar, 6 Uhr, bis Mittwoch, 21. Februar, 17 Uhr werden Hubschrauber am Schloßberg im Einsatz sein. Das hat die Holding Graz am Dienstag in einer Aussendung bekannt gegeben.

44 Bäume werden entfernt

Der Grund für den Einsatz ist, dass tote Bäume entfernt werden müssen. Seit geraumer Zeit sei es nämlich am Schloßberg zu einem vermehrten Absterben von Baumbeständen, in erster Linie von Fichten, Eschen und Ahorn gekommen – neben dem dicht bewaldeten Nordteil vor allem auch auf den steil abfallenden Hängen an der Westseite. Der Gehölzbestand sei durch die geringe Humusauflage am felsigen Untergrund den rückläufigen Niederschlägen der letzten Jahrzehnte massiv ausgesetzt. 

44 abgestorbene Bäume – das sind 4 Prozent des gesamten Bestands – müssen auch aus Sicherheitsgründen für die Schloßbergbesucher entnommen werden, dazu kommen Totholzentfernungen in den Baumkronen bei 27 Bäumen. Weil das im steilen Gelände nicht mit „normalen“ Mitteln durchführbar ist, hat man die der Firma Heli Austria GmbH beauftragt, die die Bäume entfernen, bergen und zu einer eigens eingerichteten Sammelstelle fliegen wird. Eine Premiere in Graz.

„Heli-Logging“: Wie die Einsätze ablaufen

Der Baum wird beim „Heli-Logging“ mit einem Seil am Hubschrauber befestigt und von diesem in senkrechter Position nach dem Fällschnitt eines Mitarbeiters entfernt. Der Helikopter wird seinen Landeplatz (Wartung und Betankung) auf der Westseite des Schloßbergs (Wiese südlich des Restaurants) haben und die geborgenen Bäume auf einen Ablageplatz auf der Ostseite fliegen. Von dort erfolgt der Abtransport mittels Kraftfahrzeugen. 

Die Firma Heli Austria führt Logging-Arbeiten vor allem im Alpenraum durch
Die Firma Heli Austria führt Logging-Arbeiten vor allem im Alpenraum durch © Heli Austria

Gesamter Schloßberg wird zum forstlichen Sperrgebiet

Aufgrund der Arbeiten wird im genannten Zeitraum ein forstliches Sperrgebiet für den gesamten Schloßberg eingerichtet. Dieses darf ausgenommen von den durchführenden Personen nicht betreten werden. Die Auf- und Abfahrt auf den Schloßberg (z. B. für Warenzulieferungen) ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, sämtliche Einrichtungen wie Gastronomie und Veranstaltungsflächen bleiben geschlossen. Nur für die Bewohner der Häuser Schloßberg 1 und Schloßberg 10 gibt es Ausnahmen in Absprache mit dem Sicherheitspersonal. Der Durchgang Schloßbergstollen samt Märchengrottenbahn und Rutsche im Berg sind davon nicht betroffen und bleiben zugänglich. Schon ab Donnerstag werden Vorarbeiten durchgeführt, der Schloßberg ist da aber noch nicht gesperrt.

Warnung für Anrainer: Fenster geschlossen halten

Schloßberg-Anrainer werden ersucht, während der täglichen Flugzeit von 8 bis 17 Uhr die bergseitigen Fenster geschlossen zu halten und ihre bergseitigen Außenflächen nicht zu betreten. Aufgrund des Aufwinds der Rotorblätter ist nicht auszuschließen, dass es zu stärken Luftverwirbelungen kommt – leichte lose Gegenstände wie z. B. Plastikstühle sollten befestigt oder weggeräumt werden.