Von klein auf hat Petra Heider immer schon „nebenbei“ gemalt und gezeichnet. Dass sie das einmal für ein großes Publikum macht, hätte sie sich nicht vorstellen können. Heute folgen ihr über 100.000 Menschen auf Instagram und bewundern ihre Zeichnungen. Die unerwartete Reichweite nutzt sie jetzt, um sich für Gutes einzusetzen.

Wale mit Details

Ihre Aquarell-Zeichnungen versieht die Grafikerin beim Kindermuseum „Frida und Fred“ mit sehr vielen kleinen Details. Ein Thema, das sich in ihrer Kunst durchzieht: das Meer. Vor allem der Buckelwal zählt zu ihren häufigsten Motiven. Dabei lässt sie ihrer Kreativität freien Lauf. „Das Besondere ist, dass es bei mir nicht nur das klassische Tier ist, sondern dass da immer noch was dabei ist. Zum Beispiel, dass der Wal mit Muscheln und Algen bewachsen ist“, erklärt Heider. „Ich versuche immer, das Tier fantasievoll weiter zu gestalten.“

Angefangen hat es bei Heider zuerst mit Leuchttürmen, bis sie dann langsam zu den Meerestieren gefunden hat. Dass der Wal zu ihrem Hauptmotiv mutiert ist, hatte rein ästhetische Gründe. „Gerade der Buckelwal hat sich vom Zeichnen her gut angeboten. Der hat schöne Proportionen, da sind die Brustflossen schön groß“, schwärmt die Grazerin. Außerdem finde sie Wale generell sehr faszinierend. Mittlerweile kommen auch vermehrt andere Meerestiere in ihrem Portfolio vor. Der Wal wird trotzdem irgendwo im Bild versteckt.

Flucht aus dem Alltag

Für Heider ist das Zeichnen wie eine Flucht aus dem Alltag. „Zeichnen ist das, was wirklich meins ist“, sagt die Grazerin. „Da bin ich wirklich in meiner Welt und schalte komplett ab“. Sie könne dabei den Stress ablegen und den Kopf frei bekommen. Inspiration hingegen bekommt sie auch aus dem Alltag. Mittlerweile würde sie bereits in gewöhnlichen Dingen, wie zum Beispiel eine Leiter, überlegen, wie sie dies auf einen Wal packen könnte. Aber auch beim Fernsehen kommen die Ideen. „Da sehe ich oft irgendein Element am Bildrand und denk mir - das jetzt mit einem Wal oder Oktopus.“

Reichweite für Tierschutz

Durch ihre Zeichnungen hat sie sich immer mehr mit Tierschutz und dem Schutz der Meere auseinandergesetzt. Mittlerweile nutzt sie ihre Reichweite auch, um Projekte zu unterstützen. Zum Beispiel hatte die Grazerin bereits eine Kooperation mit „Bracenets“, eine Organisation, die alte Fischnetze sammelt und daraus Armbänder macht. „Ich versuche mich schon zu engagieren und Geld zu sammeln für bestimmte Aktionen“, meint Haider. Dieses Jahr sei auch eine größere Spendenaktion gemeinsam mit „Sea Shepherd“ in Planung - wenn alles klappt.

Künstlerische Familie

Heider ist aber nicht die einzige Kreative in ihrer Familie. Ihr Mann ist Frontmann der Grazer Indie-Rockband „Love God Chaos“. Und dessen Tochter aus erster Ehe hat ein Kinderbuch entworfen. Ob Heiders Kinder ebenfalls einen kreativen Weg gehen werden, ist noch offen. Potenzial sei auf jeden Fall schon da.