Dass Schladming nicht nur an einer viel befahrenen Transitroute liegt, sondern auch noch ein ausgesprochen beliebtes Ziel für Sommer- und Wintersportler ist, prägt natürlich auch die Arbeit in der Klinik Diakonissen. Immer wieder haben es die Mitarbeiter mit schwer- und schwerstverletzten Menschen zu tun, immer wieder müssen sich damit die Teams der Unfallchirurgie kritischen Situationen stellen. Christian Kaulfersch, Chef der Unfallchirurgie: „Notfallsituationen gelten allgemein als hektisch, zeitkritisch und äußerst komplex. Fachlicher Einzel-Kompetenz ist dafür zu wenig, es braucht perfekt funktionierende Teams.“
Patienten werden nach ihrer Einlieferung in die Klinik Diakonissen zuerst in den sogenannten Schockraum gebracht, wo es für die Mediziner gilt, lebensbedrohliche Verletzungen möglichst schnell zu erfassen und alle Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben des Patienten zu retten und seinen Zustand zu stabilisieren.
Möglich ist diese Leistung nur mit einem festgelegten Schockraum-Team aus Unfallchirurgen, Anästhesisten, Pflegekräften und einer Röntgenassistentin. Und weil das Retten von Menschenleben ein Mannschaftssport ist, geht es auch bei den Schockraum-Teams wie im Sport darum, möglichst perfekt aufeinander eingespielt zu sein und sich ständig weiter zu entwickeln.
Um vor einer – wohl leider wieder ausgesprochen arbeitsreichen – Wintersaison bestmöglich gerüstet zu sein, absolvierten die Schladminger Teams in den vergangenen Wochen ein intensives Schockraum-Training. Die Patienten für dieses Training waren spezielle Puppen mit bemerkenswerter Leidensfähigkeit. Die geduldigen „Patienten“ werden von einem Trainerteam außerhalb des Schockraums gesteuert und können lebensbedrohliche Atem- und Kreislaufprobleme ebenso simulieren, wie schwerste Verletzungen in allen Bereichen des menschlichen Körpers. Jede Maßnahme, die das Schockraum-Team ergreift, wirkt sich unmittelbar aus, auf einem Monitor sind alle Vitalfunktionen wie Puls, Blutdruck oder Sauerstoffsättigung sichtbar.
Jeder Handgriff der Teams wurde von drei Kameras beobachtet und im Anschluss gemeinsam mit den Trainern analysiert.
Christian Kaulfersch zeigte sich mit den Leistungen jedenfalls hoch zufrieden: „Das Ziel des Schockraum-Trainings wurde voll erreicht.“