Vor wenigen Jahren noch war das Lehramt eine unattraktive Sache. Nicht wegen der Inhalte, sondern wegen der Jobchancen. Die damalige Bildungsministerin Elisabeth Gehrer gab sogar eine Warnung an die Maturanten heraus, dass weniger Lehrer gebraucht werden, speziell im Pflichtschulbereich. Heute hat sich die Situation radikal verändert. Noch immer ist ein großer Teil der Lehrer viele Lebensjahre entfernt von den Schülern, quer durch alle Schultypen. Pensionierungswelle. Doch bekanntlich geht zwischen den Jahren 2010 und 2020 ungefähr die Hälfte aller Lehrer in Pension. Die Konsequenz ist logisch - es werden neue, junge Lehrkräfte gebraucht. Und da drohen Engpässe. Der steirische Landesschulrat denkt Vizepräsidentin Elisabeth Meixner zufolge deshalb sogar darüber nach, die Maturanten per Brief für den Lehrerberuf zu begeistern. "Wir müssen ihnen signalisieren: Für das Lehramt gibt es Zukunftsperspektiven. Es lohnt sich", sagt Meixner.

Lehrermangel. Schon jetzt gebe es in bestimmten Regionen des Landes einen akuten Lehrermangel, etwa in Bad Aussee oder Gröbming. "Viele Leute sind nach ihrer Ausbildung in Graz verwurzelt und nicht bereit, dorthin zu gehen", so Meixner.

Bedarf. Auch wenn die Wartelisten für Junglehrer in bestimmten Bereichen wie den Pflichtschulen noch immer lang sind, wird sich der Bedarf schon bald schlagartig erhöhen. Schon jetzt ist es vor allem in Naturwissenschaften eng - zu wenige Studenten belegen die Lehramtsfächer Physik, Chemie oder Mathematik an Hochschulen und Unis.

Frauenanteil. Im Pflichtschulbereich gibt es ein weiteres Problem: Der Frauenanteil liegt bei über 90 Prozent. Burschen sind für den Beruf offenbar noch kaum zu begeistern.