Knorpelbruch an der inneren Oberschenkelrolle, dazu im rechten Knie ein gerissener Meniskus, innen und außen - das war Anfang September die deprimierende Diagnose für Mario Stecher. Kann er am Wochenende in der Ramsau ein schmerzfreies Comeback feiern?
MARIO STECHER: Ich spüre zum Glück nichts. Ich bin gesund, ich bin dabei. Und das ist eine wirklich tolle Erfahrung für mich.

Was darf man sich von Mario Stecher am Samstag bzw. Sonntag in der Ramsau erwarten?
STECHER: Ich bin da Realist und kann mir nichts erwarten. Die Konkurrenz konnte drei Monate länger trainieren, hat schon Wettkampferfahrung. Ich bin hingegen auf der faulen Haut gelegen. . .

Sie brauchen also noch Zeit. . .
STECHER: Auf alle Fälle. Am Wochenende sehe ich einmal, wo ich stehe. Ich bin vor acht Tagen erstmals wieder über einen Bakken gegangen, lege mir sicher keinen Druck auf. Ich muss jetzt einmal im Kopf meine Form finden.

Haben Sie Ihren schweren Sturz vom 4. September in Predazzo komplett verarbeitet?
STECHER: Das ist ein Irrtum! Ich habe mir meine schweren Verletzungen nicht bei einem Sturz zugezogen. Ich habe bei der Landung einen Telemark gesetzt. Und da hat es gekracht. Da habe ich auch noch Hemmungen. Ich lande derzeit noch ohne Telemark.

Ihre schwere Verletzung ist bei der Landung passiert. Kann es sein, das Ihr Körper bereits unter Abnutzungserscheinungen zu leiden beginnt?
STECHER: Das ist nach 15 Jahren im Weltcup sicher so, da brauchen wir erst gar nicht diskutieren. Aber es ist nicht so schlimm, dass mir mein Sport keine Freude mehr macht.

Und ein Start in der Ramsau macht ja doppelt Freude, oder?
STECHER: Ich wohne zwar im Pitztal, doch ich bin und bleib' ein Steirer! Die Ramsau ist mein Heim-Weltcup. Unterm Dachstein wurde ich 1999 Vizeweltmeister. Die Motivation ist top.