Real-Star Raul bemängelte einst, dass die Zimmer im Schloss Pichlarn so klein wären. Wie zufrieden sind Sie mit den Bedingungen in und um Pichlarn?
ANDREAS IVANSCHITZ: Wir stellen nicht so hohe Ansprüche wie Real, aber hier ist alles top. Wir können uns nach dem harten Training sehr gut erholen.

Haben Sie das eingefädelt?
IVANSCHITZ: Nein, das war Zufall. Unser Teammanager hat mich gefragt, wie es in Irdning ist. Da ich aber noch nie hier war, ist er hergeflogen und hat sich alles angeschaut und sich dann für die Steiermark entschieden.

Haben Sie die Europameisterschaft schon verdaut?
IVANSCHITZ: Körperlich noch nicht ganz. Die Pause war mit zweieinhalb Wochen sehr kurz, zumal wir im Winter durchgespielt haben.

Und psychisch? Wie groß ist die Enttäuschung, gerade im eigenen Land nicht in Topform gewesen zu sein?
IVANSCHITZ: Natürlich will man bei so einer Veranstaltung alles zerreißen. Phasenweise hat es gut geklappt und dann wieder nicht. Natürlich ist es schade, weil es eine einmalige Chance war. Aber es war für alle Neuland. Ich hatte ja wie fast alle anderen auch keine Erfahrung bei einem großen Turnier. Auf jeden Fall war es eine sehr wertvolle Erfahrung. Jetzt müssen wir das abhaken und nach vorne blicken.

Hätten Sie im Nachhinein betrachtet in der Vorbereitung etwas anders machen sollen?
IVANSCHITZ: Nein. So zu denken bringt auch nichts. Wir müssen nach vorne blicken. Ich hoffe, dass wir in der WM-Qualifikation alle von dieser unbezahlbaren Erfahrung profitieren werden.

Apropos WM. Mirko Slomka hat abgesagt, es gibt weiterhin keinen Teamchef. Haben Sie in dieser Frage Präferenzen?
IVANSCHITZ: Es ist für den ÖFB sicher schwer, einen geeigneten Nachfolger für Josef Hickersberger zu finden, der den eingeschlagenen Weg jetzt weitergeht. Ich hatte zwar ein Gespräch mit Präsident Stickler und Generalsekretär Ludwig, aber ich halte mich da raus. Wichtig ist, dass der neue Trainer ein Fachmann ist, der auch Erfahrung mit Nationalteams hat. Teamtrainer müssen ja in sehr kurzer Zeit eine Mannschaft formen.

Wie viel Potenzial steckt in der jungen Nationalmannschaft?
IVANSCHITZ: Viel. Wir haben viele junge Spieler, die sich stark weiterentwickelt haben und viel reifer geworden sind.

Und Ihre persönlichen Ziele mit Panathinaikos?
IVANSCHITZ: Wir wollen Meister werden und in die Champions League. Wir haben aber wieder viele neue Spieler und auch einen neuen Trainer, da muss ich mich wieder neu beweisen.