In den steirischen Unternehmen geht es, im positiven Sinn, rund. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, die Firmen brauchen zusätzliche Mitarbeiter, nur so können die Liefertermine eingehalten werden. Bis zum Herbst werden noch etwa 1500 bis 2000 Fachkräfte gebraucht.

Ausweite. Die starke Konjunktur hat so gut wie alle Branchen erfasst. In den kommenden Monaten wollen um neun Prozent mehr Unternehmen die Beschäftigtenzahlen ausweiten als vor einem Jahr. Das sind rund 2500 Betriebe. In der Wirtschaftskammer sind rund 50.000 Firmen registriert, davon sind aber etwa die Hälfte Kleinstbetriebe, meist Ein-Mann-Betriebe.

Schwierige Suche. Die geeigneten Mitarbeiter zu finden, wird für die Unternehmen immer schwieriger, ein Faktum, das Wirtschaftskammer-Präsident Peter Mühlbacher seit Jahren anspricht: "Viele Bewerber sind fachlich oft nicht geeignet, sie bringen nicht die erforderlichen Voraussetzungen mit." Zur Abdeckung des Spitzenbedarfs greifen die Unternehmen häufig auf Leihpersonal zurück. Diese Mitarbeiter können in Zeiten geringerer Aufträge wieder leicht abgebaut werden.

Zuwachs. Das Arbeitsmarktservice (AMS) sieht sich durchaus in der Lage, die benötigten Arbeitskräfte zu vermitteln, sagt Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe: "Im handwerklich-technischen Bereich läuft es gut." Von Jänner bis März wurden fast 12.000 Personen vermittelt, "nach Oberösterreich hatte die Steiermark mit 2,7 Prozent plus den stärksten Zuwachs", erklärt Snobe.

Längere Konjunktur. Die "nachhaltige Konjunktur läuft länger, als wir geglaubt haben", berichtet Thomas Krautzer, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung. Von April bis Juni seien in der Industrie um die 1000 Jobs geschaffen worden. Besondere Nachfrage herrscht in nächster Zeit in den Sektoren Metall, Maschinen/Anlagenbau, Elektro/Elektronik und chemische Industrie.