Seit September werden Tunnel auf der Tauernautobahn (A 10) zwischen Werfen und Golling einer Sanierung unterzogen. Die Autobahn ist auf 13 Kilometern Länge nur einspurig befahrbar. Schon vor Beginn der Bauarbeiten fürchteten die Skiberge in der Steiermark und in Salzburg um ihre Gäste und trafen sich mit Vertretern der Asfinag. Lösung gab es keine, die Arbeiten müssen durchgezogen werden, hieß es. Für die Planai stellen die Baustellen eine besondere Herausforderung dar – betreibt sie doch ein Busunternehmen, das Transfers vom und zum Flughafen Salzburg durchführt.
Durch die Baustellen werden Megastaus befürchtet. „An manchen Tagen fahren wir bis zu dreimal zwischen Flughafen und Skidestinationen in Salzburg und im oberen Ennstal hin und her“, sagt Planai-Geschäftsführer Georg Bliem. „Für die Fahrt von Flachau nach Salzburg braucht man normalerweise eine Stunde – jetzt müssen wir mit zweieinhalb Stunden rechnen. Da passt der Fahrplan dann nicht mehr“, so Bliem.
Doch keine Nutzung der Pannenspur
Bei dem Gespräch mit der Asfinag im August wurde Flughafenbussen die Benutzung der Pannenspur in Aussicht gestellt. Das Blatt hat sich aber gewendet. „Das hat sich als nicht machbar herausgestellt“, berichtet Bliem. „Ich habe keine Ahnung, wie wir das Ganze bewerkstelligen sollen. Und es ist selten, dass ich ratlos bin“, sagt er.
Man stehe in regem Austausch mit skandinavischen und englischen Reisepartnern, deren Gäste man per Bus vom Flughafen ins Ennstal, in den Pongau und den Pinzgau bringt. „Wir haben jetzt im Jänner schon samstags zehn Busse im Einsatz gehabt, im Februar 18“, so der Planai-Chef. Nun müsse man die Transferzeiten verlängern, mehr Busse auf den Weg schicken. „Die Buslogistik muss ziemlich adaptiert werden und Thema sind auch die Ruhezeiten für die Fahrer.“ Die Situation sei spannend, „wir müssen uns vorantasten, die Köpfe werden rauchen. Es ist eine Herausforderung, aber wir werden von Wochenende zu Wochenende erfahrener werden.“
Flieger warten auf Gäste
Seitens des Flughafens Salzburg sei angekündigt worden, dass die Flieger auf die Urlaubsgäste warten, „damit alle nach Hause kommen. Und man will Ausgleichsflächen schaffen, damit die Terminals nicht übergehen.“ Die Region Schladming-Dachstein starte eine Kampagne zur Information von Gästen aus Deutschland. Ihnen wird geraten, über Passau nach Schladming anzureisen. „Wir haben, was das angeht, einen Standortvorteil. Deshalb hoffen wir auch, dass wir keine wirtschaftlichen Einbußen haben werden“, so Bliem.
Etwas vorsichtiger sei er diesbezüglich aber die westlicheren Skigebiete betreffend. Hochwurzen und Reiteralm seien immerhin Einstiegspunkte für Skigäste aus Salzburg. Auf etwaige Einbußen angesprochen, meint Reiteralm-Chef Daniel Berchthaller: „Ob wir welche haben werden, ist schwer zu sagen.“ Er sei der Hoffnung, dass diverse Maßnahmen sie abfedern. „Ein kleiner Erfolg ist, dass es für Lkw am Samstag ein Fahrverbot ab 7 Uhr statt ab 15 Uhr geben wird.“ Wie in den Vorjahren starte man den Betrieb auf der Reiteralm am Wochenende um 7.45 Uhr, unter der Woche um 8 Uhr. „Wenn er in der Früh staufrei anreisen kann, sind für den Gast zumindest 50 Prozent des Themas erledigt.“ Er hoffe, dass „die Salzburger Landesregierung weitere Maßnahmen setzt. Darüber hinaus werden Wirtschaftskammer und Skigebiete weiter versuchen, auf die Asfinag einzuwirken.“