Im Sommer 1960 gab es plötzlich ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Sulmtalstraße von Leibnitz nach Wies. In den Triebwagen der GKB saßen mehr Menschen als sonst, vor allem am Wochenende. Zu Tausenden pilgerten Heilsuchende aus dem In- und Ausland in den damals kleinen südweststeirischen Ort. Mopeds, Fahrräder und Autos schoben sich in Karawanen hinauf auf den Seltenriegel. Das zuvor recht stille Seitental, in dem es nur Wälder, einsame Keuschen und ein schmales Bacherl gab, war schlagartig berühmt geworden. Mitten in einer nassen und lehmigen Wiese stand dort eine kleine Holzhütte. Im Inneren sprudelte die Sensation: Ein wundertätiges Wasser, das Abhilfe bei Krankheit und Beschwerden versprach.