Es war eine unruhige und wilde Zeit damals im Oktober und November 1918, als die alte k. u. k. Monarchie den Ersten Weltkrieg endgültig verlor und in ihre nationalen Teile zerfiel. Im Zuge der Auflösungserscheinungen wurde in Wien bereits am 30. Oktober der Staatsrat der neuen Republik Deutschösterreich gewählt, die dann am 12. November ausgerufen wurde. Am selben 30. Oktober hatte der Stadtrat von Marburg an der Drau (heute Maribor) - damals die zweitgrößte Stadt der Steiermark und zu 80 Prozent deutschsprachig - sofort die Zugehörigkeit zum neuen Staat Deutschösterreich erklärt.
Das missfiel aber dem k. u. k. Major Rudolf Maister, Kommandant des Landsturmregiments in Marburg, der aus einer deutsch-slowenischen Familie in Oberkrain stammte, gerne Gedichte schrieb und sich früh schon dem slowenischen Nationalismus zugewandt hatte. Umgehend übernahm er mit seiner Truppe am 1. November die Befehlsgewalt über Marburg, wofür er vom slowenischen Nationalrat in Laibach zum General erhoben wurde.