Es war schon Vormittag als die Polizei am vergangenen Samstag die Grazbachgasse abriegeln musste. Ein Syrer und ein Nordafrikaner – beide Gäste des zu dieser Zeit immer noch geöffneten Lokals „Frühbar Szene“ – gerieten auf der Straße aneinander. Fazit: Ein Nasenbeinbruch nach einem Schlag mit einer Flasche, schwere Stichverletzungen durch ein Klappmesser, stationärer Aufenthalt im LKH.
Für Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter ist der Vorfall nur ein weiteres Puzzle einer düsteren Beobachtung. „Seit Wochen nehmen die Gewaltakte in der Stadt zu. Ab drei Uhr in Früh wird es kritisch, davon sind nicht nur die Frühbar sondern auch Lokale wie das Caprice, die Postgarage und das Generals betroffen, aber vor allem das Univiertel.“ Seine Forderung ist deshalb drastisch und schürt in einer alten Szene-„Wunde“: „Unsere Sperrstundenregelung muss schärfer werden“, stellt Kemeter fest, „denn ab drei Uhr in Früh wird es richtig dramatisch.“ Ein generelles Waffenverbot werde auch überlegt, „es bringt aber nichts, denn die Mitnahme von Küchen- oder Taschenmessern wäre davon ohnedies ausgenommen“.