In Vorarlberg reagiert die Landesregierung auf die steigende Zahl an Covid-19-Erkrankungen und richtet erneut ein Angebot zur kostenfreien Impfung ein. Jeweils dienstags und donnerstags kann man sich in der Impfordination des Landes das Covid-Vakzin verabreichen lassen. Stellt sich die Frage: Welche Vorkehrungen werden in der Steiermark getroffen?

Wie Recherchen der Kleinen Zeitung zeigen, wird es ein Wiederhochfahren von Impfstraßen hierzulande so schnell nicht geben. "Seit März liegt die Covid-Impfung komplett im niedergelassenen Bereich", sagt Gerald Lichtenegger, Leiter des Corona-Pandemiemanagements in der Steiermark. Ein zusätzliches Covid-Impfangebot seitens des Landes sei für diesen Herbst bzw. Winter nicht geplant. Von 410 Ordinationen sind demnach die neuen, an die XBB-Variante angepassten Impfstoffe geordert worden, die Bestellungen belaufen sich auf etwa 20.000 Dosen. "Wir sehen, dass die Bestellungen aktuell zunehmen", erklärt Lichtenegger.

Die Covid-Impfung bleibt in Österreich grundsätzlich auch weiterhin gratis, die Kosten für die Impfstoffe trägt zur Gänze der Bund. 1,9 Millionen Dosen der angepassten Vakzine wurden für alle neun Bundesländer bestellt. Diese werden dann anteilsmäßig auf die Bundesländer verteilt. "Wir sehen keinen Engpass auf uns zukommen", sagt Lichtenegger.

Der Impfstoff ist das eine, der Impftermin das andere

Nun, der Impfstoff ist das eine, einen Impftermin zu bekommen, ist das andere. Denn – wie zuvor schon erwähnt – wird hauptsächlich im niedergelassenen Bereich geimpft. Aber, nicht jede Hausärztin, nicht jeder Hausarzt nimmt Covid-Impfungen vor. Oft wird nicht geimpft, weil die Zeit oder Personal oder auch beides fehlt. "Wir sind in Abstimmung mit dem Land Steiermark gerade dabei, die Liste der Impfärztinnen und Impfärzte zu aktualisieren", heißt es aus der Ärztekammer Steiermark. Heute, Dienstag, soll die aktualisierte Liste auch online verfügbar sein.

Einfach ist der Weg zu einem Impftermin nicht. Von der Website impfen.gv.at gelangt man nach einigen Klicks auf die Website der steirischen Ärztekammer, wo für die Steiermark 471 Impf-Ärztinnen und -Ärzte nach Bezirken gelistet werden. Impfwillige Personen müssen sich dann durch die einzelnen Ordinationen telefonieren, wenn ihre eigene Hausärztin, ihr eigener Hausarzt keine Covid-Impfungen vornimmt. Einen Termin binnen weniger Tage zu ergattern ist eher die Ausnahme denn die Regel. "Die Empfehlung der Ärztekammer: Jedenfalls zuerst die eigene Hausärztin, den eigenen Hausarzt kontaktieren und fragen, ob sie bzw. er selbst impft oder ob es eine Kollegin bzw. einen Kollegen gibt, die oder der das tut", rät Michael Sacherer, Präsident der steirischen Ärztekammer.

"Können Covid-Impfung nicht flächendeckend anbieten"

Geimpft wird zudem in den Sanitätsreferaten der Bezirkshauptmannschaften. Eine solche ist die Impfstelle der Stadt Graz. Ab 2. Oktober startet hier die Impfaktion zur Influenzaimpfung, dann wird auch die Impfung gegen Covid-19 angeboten – gegen Voranmeldung und vorrangig in Kombination mit der Grippe-Impfung. Auch das ist den fehlenden Personalkapazitäten geschuldet. "Wir können die Covid-Impfung nicht flächendeckend anbieten", erklärt Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes Graz. 300 bis 400 Impfstiche werden in der Hochsaison täglich gesetzt. Impfwilligen empfiehlt Winter die Kombi-Impfung. "Damit hat man einen guten Schutz für den Herbst."

Ein Rundruf in anderen Sanitätsreferaten ergab, dass die Informationen in Bezug auf die Covid-19-Impfung noch nicht breit kommuniziert wurden. "Wir können darüber noch keine Auskunft geben", hieß es etwa.