Jetzt heißt es erst einmal, Regenjacke auspacken: Am Freitag und am Wochenende bleibt die Aussicht trüb. „Wir haben eine kühle Wetterphase, die auch viel Niederschlag bringt“, weiß Meteorologe Hannes Rieder von der GeoSphere Austria. So zeigt das Thermometer heute in der Steiermark weit verbreitet nicht viel mehr als 20 Grad Celsius an; es ist regnerisch.

Viel Regen am Samstag

Vor allem in der Nacht auf Samstag soll „Einiges an Niederschlag“ kommen. Länger andauern wird der Regen in Bad Aussee, im Ennstal bis hin zur Schneealpe. Im oberen Murtal und im Süden kann ein leichter Nordföhn das Wetter ab Samstagmittag leicht verbessern. Kühl bleibt es dennoch.

Am Samstag „werden größere und kräftige Niederschlagsmengen über Stunden erwartet“, sagt Rieder. Die Temperaturen steigen nicht über 20 Grad. Unwetter sollten zwar keine dabei sein, Überflutungen schließt der Meteorologe aber nicht aus. „Der Regen ist zwar gut für die Natur, aber der Juli war schon sehr nass. Wenn weiterhin viel Regen fällt, kann es auch zu viel Niederschag geben und Felder unter Wasser stehen“, sagt der Experte.

Kraftakt für Bauern

Die Bäuerinnen und Bauern mussten heuer wetterbedingt schon einiges wegstecken. So rechnet man in der Landwirtschaftskammer, wie berichtet, mit einer kleineren Kürbisernte. Bei Fallobst wie den Marillen, Kirschen und Zwetschken hatte die Steiermark mehr oder weniger einen Totalausfall zu verzeichnen.

Bei den Paradeisern, wo gerade Hochsaison ist, verschob sich der Erntestart zwar um 14 Tage (von Mitte Juni auf Ende Juni), doch man kann jetzt ein buntes Sortiment von 50 Sorten anbieten. Bis Oktober geht die Ernte noch. „Natürlich ist es bei dem regnerischen Wetter eine größere Herausforderung, die Pflänzchen gesund zu halten. Wir haben aber jetzt Paradeiser in bester Qualität“, sagt Fritz Rauer, Obmann der steirischen Gemüsebauern.

Im Juli hat's 165.000 Mal geblitzt

Wie unbeständig dieser Sommer bislang war, zeigt auch die Blitzbilanz. Laut Unwetterzentrale war die Steiermark mit knapp 165.000 Blitzen im Juli mit Abstand das blitzreichste Bundesland. Rund ein Drittel aller Blitze entfiel auf die grüne Mark. Insgesamt entluden sich in Österreich im vergangenen Monat deutlich mehr Blitze als im Juli 2022. Auf Bezirksebene führt Liezen bundesweit mit rund 23.000 Entladungen, danach kommt die Südoststeiermark und an dritter Stelle folgt mit Bruck-Mürzzuschlag ebenso ein steirischer Bezirk.

Besserung in Sicht

Der Sommer gibt sich aber noch nicht geschlagen. „Diesen Sonntag sollte sich zumindest überall zwischenzeitlich Sonne ausgehen“, prognostiziert Meteorologe Rieder. Längere Wandertouren empfiehlt er aber nicht, da Nebel und Wind kein günstiges Bergwetter prophezeien. Am Montag soll es auf der Alpennordseite bei dichten Wolken regnen, im Süden hingegen schaut der Wochenanfang „recht gut“ aus. Wärmer wird es dann ab kommenden Dienstag beziehungsweise ab der zweiten Wochenhälfte.

„Die Luftmasse sollte sich so erwärmen, dass wir wieder Badewetter haben“, meint Rieder. Dieses Bild für das verlängerte Wochenende (12. bis 15. August) spiegelt sich außerdem in den Wetter-Apps wider. Rund um die 30 Grad sollten in der Steiermark möglich sein. Ein sonniger Ausblick also, bevor die Nächte laut Rieder ab 15. August „merklich länger und die Tage kürzer“ werden: „Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann über mehrere Tage sehr heiß wird, sinkt. Der Sommer klingt dann meistens langsam aus.“