Riesige Mengen an entsorgten Reifen: Über eine mutmaßlich illegale Deponie in Ungarn mit scheinbaren Verbindungen in die Steiermark berichtet die ZiB 2 am Montagabend.

Demnach tragen viele Autoreifen auf der Deponie das Etikett der steirischen Firma Edler in Bruck an der Mur. Die Deponie liegt auf einer alten Militärbasis, in der Ortschaft Lenti, ungefähr 60 Kilometer hinter der österreichisch-ungarischen Grenze.

Gelagert werden die Reifen laut der ZiB 2 von der ungarischen Firma TJL Gmirec. Die Deponie – und drei weitere – hat der ungarische opositionelle und Parlamentsabgeordnete Marton Tompos entdeckt. In Österreich hat er sich deshalb an die Neos gewandt.

Tompos orte ein Umwelt- und Feuerrisiko. Er vermute auch Verstrickungen mit der höchsten Regierungsbehörde, berichtet der ORF. Die Deponien würden Tompos zufolge einem Herrn namens Adam Benko gehören, dessen Lebensgefährtin ist in Österreich im Firmenbuch mit einer Müllabfuhr zu finden.

Firma bestreitet

Der ZiB 2 gegenüber bestreitet Benko aber jegliche Verbindungen zu den Deponien. Genauso wie die Firma TJL Gumirec. Die Firma gehöre Orekan Karimou, man besitze eine Genehmigung für die Vorbearbeitung und Verwertung der Reifen. Es sei genügend Feuerlöschschaum vorhanden und man habe Zugang zu Löschwasser.

Die örtliche Abfallwirtschaftsbehörde widerspricht: Die ZiB 2 zitiert aus einem Zeitungsinterview von Mai: Die Genehmigung der Firma sei widerrufen worden und der Platz hätte bereits geräumt werden sollen.

Von der steirischen Firma Edler kam ein schriftliches Statement von Chef Robert Edler: "Sämtliche nicht runderneuerungsfähigen Reifen werden von uns gekennzeichnet (mittels Etikett) und anschließend entweder dem Kunden oder dem Entsorgungsbetrieb (schriftliche dokumentiert) übergeben. Was danach mit diesen Reifen geschieht, entzieht sich unserer Kenntnis."

Edler entsorge die Reifen ordnungsgemäß und sei sich keinerlei Schuld bewusst. Der Oppositionelle Tompos vermutet ein politisches Versagen.