"Inzwischen sind die Unwetter und die dadurch ausgelösten Einsätze der freiwilligen Feuerwehren schon fast zur Gewohnheit geworden", schreibt der Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg. In den vergangenen Tagen hatte man alle Hände voll zu tun. War es am 17. Juli der nordöstliche Teil des Bezirkes, am 13. Juli der südliche Teil oder etwa am 10. Juli der Zentralraum, so war am Dienstagabend praktisch der gesamte Bezirk von den extremen Gewittern und Stürmen betroffen.

Um 18.00 Uhr wurde aufgrund der Vorwarnung seitens des meteorologischen Dienstes die Bereitschaft der Bereichsalarm- und Warnzentrale "Florian Deutschlandsberg" alarmiert, wo schließlich zwölf Disponenten für Notrufannahme, Alarmierung der Feuerwehren und Einsatzunterstützung tätig waren.

Alarmierungen alle zwei Minuten

Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie sich herausstellte, um 18.13 Uhr erfolgte die erste Alarmierung einer Feuerwehr zu einem auf eine Straße gestürzten Baum. Danach ging es Schlag auf Schlag, durchschnittlich alle zwei Minuten wurde in der darauffolgenden Stunde eine Feuerwehr aus dem Bezirk Deutschlandsberg zum Einsatz alarmiert, 30 Feuerwehren mit 350 Mann standen schließlich im Unwettereinsatz. Im Bezirk Leibnitz waren es 23 Feuerwehren mit über 250 Feuerwehrleuten.

50 Notrufe gingen für den Bezirk Deutschlandsberg ein, einige weitere Einsatzstellen wurden von den Feuerwehren, die vor Ort direkt oder telefonisch informiert wurden, abgearbeitet. Haupteinsatzgrund einmal mehr: umgestürzte Bäume. Diese fielen auf Straßen, Dächer und Stromleitungen, weshalb es zum Teil auch wieder zu Stromausfällen kam.

Beschädigte Häuser und Pools

In Feisternitz (Eibiswald) fiel ein entwurzelter Baum auch auf ein Haus und ein Swimmingpool. Dies hatte zur Folge, dass auch der Keller unter Wasser stand. 13 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hörmsdorf hatten mit Pumparbeiten, dem Entfernen des Baumes mittels Motorsäge, dem Absaugen des Kellers und dem Abdecken des Daches mit einer Plane alle Hände voll zu tun. Auch die Feuerwehr Straß in Steiermark musste Dienstagabend einen Baum entfernen, der auf ein Wohnhaus gestürzt war.

In Otternitz (Gemeinde St. Martin im Sulmtal) beschädigte ein Baum eine Stromleitung, auch eine in einem Fahrzeug eingeschlossene Person wurde gemeldet, glücklicherweise war dem nicht so.

In Hohlbach (Gemeinde Bad Schwanberg) wurde ebenfalls ein zwischen Bäumen eingeschlossenes Fahrzeug gemeldet, jedoch war die Situation auch hier nicht kritisch, es waren für den Notrufer zwei Zufahrtswege durch Bäume blockiert und dieser nicht gefährdet. Auch in Lichendorf (Straß in Steiermark) fiel ein entwurzelter Baum auf einen Pkw, in Wildon stürzte ein Baum auf die Motorhaube eines fahrenden Autos – verletzt wurde niemand.

Trafobrand und im Lift eingeschlossene Personen

In Oisnitz (Gemeinde St. Josef) rückte die Feuerwehr nicht nur zu umgestürzten Bäumen, sondern auch zu einem Trafobrand aus, in Hollenegg (Gemeinde Bad Schwanberg) mussten zwei Personen aus Liften befreit werden. Diese dürften aufgrund von Stromausfällen stehen geblieben sein. In St. Peter im Sulmtal wurde ein Kamin durch den Sturm beschädigt und musste von der Feuerwehr gesichert werden.

Personen dürften laut den Informationen der Feuerwehr nicht zu Schaden gekommen sein. Die Lag beruhigte sich rasch wieder, nach zwei Stunden konnten bereits viele Feuerwehren wieder einrücken, die Arbeiten konnten allerorts noch in den Nachtstunden abgeschlossen werden.