Heribert Eisl, Ortsstellenleiter der Bergrettung Ramsau am Dachstein, kann es noch gar nicht fassen: "Er war ein erfahrener Bergretter, sehr engagiert, seit dem 18. Lebensjahr ist er bei der Bergrettung dabei." Der 45-jährige Ramsauer, der im Hauptberuf eine Trachtenschneiderei leitete, war am Montag zunächst mit den Tourenski und dann kletternd am Dachstein unterwegs. Dabei stieg er von der Nordseite auf den Gipfel über den sogenannten Randkluftanstieg und traf dabei einen Kollegen, der eben vom Gipfel heruntergekommen war.
"Die beiden haben sich noch unterhalten. Der Kollege stieg dann weiter ab, schnallte sich am Fuß die Ski an und bekam dann aber mit, dass oben etwas passiert ist und hat praktisch gesehen, wie er heruntergefallen ist." Er stieg sofort wieder auf, auch zwei andere Bergretter kamen dazu. Sie leiteten sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ein, auch der Rettungshubschrauber C 14 aus Niederöblarn wurde angefordert – allerdings vergebens. Für den Steirer gab es keine Hilfe mehr. Laut der oberösterreichischen Polizei (das Unglück ereignete sich hinter der Landesgrenze) war der Steirer rund 100 Meter tief abgestürzt.
War alleine unterwegs
"Er war schon oft, auch bei ganz ähnlichen Bedingungen, am Dachsteingipfel", erklärte Eisl. Auch bei zahlreichen Einsätzen war er dabei. Die Bedingungen waren am Montag nicht schlecht, allerdings sind die Versicherungen des Steiges im Winter unter dem Schnee. Es ging heftiger Wind, aber die genaue Ursache des Unglücks ist nicht bekannt, weil der Mann allein unterwegs war.
Der 45-Jährige war in der Gemeinde Ramsau sehr bekannt, auch als Obmann der örtlichen Trachtenmusikkapelle. Er hinterlässt eine Frau und vier Kinder.