Kathrin Lisa Kapper (40) hat in Graz und Zürich studiert und forscht an der Uni Graz zu Lawinen.

1 Worum geht es in Ihrer Forschung?
KATHRIN LISA KAPPER: Wir wollen mit künstlicher Intelligenz aus Satellitenbildern Schneelawinen erkennen. Das soll in Zukunft helfen, schnellere, genauere und vor allem für Menschen sichere Vorhersagen zu treffen.

2 Wie kann man sich das vorstellen?
Die Einstufung der Lawinengefahr machen derzeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Warndienste. Hohes Risiko, Schlechtwetter und schwer zugängliche Regionen verhindern ein Gesamtbild. Auf Satellitenaufnahmen lassen sich im Gegensatz dazu die Lawinenabgänge umfassender und schneller analysieren. Daten zu Gelände, Wetter sowie Trainingsdaten werden mit einem Algorithmus verarbeitet. Dieser lernt dazu und kann dann selbstständig Lawinen in den Satellitenbildern erkennen.

3 Wäre das in den heimischen Alpen einsetzbar?
Partnerinnen und Partner in Norwegen haben diese automatisierte Erkennung im Testbetrieb. Dieses Know-how machen wir uns zunutze und erweitern es für einen Einsatz in Österreich, denn es gibt klimatische und topografische Unterschiede. Wir stehen gerade am Anfang und bauen das maschinelle Lernen auf. Ziel ist, den Algorithmus im Betrieb der Lawinenwarndienste einzusetzen.