Rekordinflation, saftige Energie- und Treibstoffpreise: Das waren die denkbar schlechten Vorzeichen vor den Verhandlungen über die neuen Tarife für S-Bahn, Tram und Bus in der Steiermark.
Nun liegt ein gemeinsamer Vorschlag vor: Die Fahrkarten sollen mit 1. Juli im Schnitt um 6,6 Prozent teurer werden, die Zustimmung der Gremien vorausgesetzt. Wie schon im Vorjahr wird der Preis der Stundenkarte steigen: und das signifikant auf drei Euro.
Weil am oberen Ende der Öffis-Tarife nichts verändert wird – das steirische Klimaticket kostet seit 1. März statt 588 nur 468 Euro, eine neuerliche Erhöhung mit Juli wäre absurd, kommen andere Kategorien umso mehr "in die Ziehung". Der unter den Gelegenheitskunden beliebte Zehnerblock wird laut Tarif-Entwurf um 2,20 Euro teurer und kostet dann 24 Euro.
Nicht länger unverändert bleibt der Punkt Schwarzfahren: Wer ertappt wird, der soll nicht länger 70 Euro, sondern – wie bei den ÖBB auch – 105 Euro Strafe berappen müssen. 53 statt wie derzeit 35 Euro: Diese Strafhöhe ist bei den Schwarzfahrern unter 18 Jahren geplant.
Verbraucherpreisindex
Die Steigerungen fallen natürlich nicht vom Himmel: Die Tarife sind an den Verbraucherpreisindex (VPI) angelehnt. Und der stand 2022 mit 8,6 Prozent ja überaus hoch. Ganz ähnlich war der auf Verkehr abgestimmte Preisindex (8,5 Prozent).
Laut Vertrag dürfen kommunale Verkehrsunternehmen wie die Holding Graz Linien oder die MVG im Mürztal ihre Tarife um das bis zu 1,4-Fache des VPI begründet erhöhen. Gründe für eine volle Erhöhung hätte es genug gegeben. In Graz wollte die Regierung die maximal zulässige Tariferhöhung nicht durchziehen. Also wurde eine Erhöhung um das 1,2-Fache des VPI vorgeschlagen, wobei man landesseitig auch einer geringen Tariferhöhung zugestimmt hätte. Eine Frage der Budgetmöglichkeiten, die in Graz sehr begrenzt sind.
Thomas Rossacher