Ab April kehren die Braunkehlchen aus den Winterquartieren in Afrika zurück in ihre heimischen Reviere. Dass sie heuer als Vogel des Jahres zu Ruhm gelangt sind, hat einen ernsten Hintergrund. Der Vogel mag feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Als Ansitzjäger braucht er hohe Stauden oder Zaunpfähle für die Jagd. Doch sein Lebensraum wird weniger, wie auch eine Masterarbeit aus dem Jahr 2017 mit Erhebungen im Ennstal zeigt. "Von ursprünglich 100 bekannten Paaren waren nur noch zwölf bis 14 Brutpaare vorzufinden. Da schrillen die Alarmglocken", erklärt Naturschutzexpertin Karin Hochegger. Um mehr Rückzugsgebiete zu schaffen, wurde mit der Kooperation "Blühstreifen und Vielfalt für die Ennstalwiesen" des Naturschutzbundes Bezirksgruppe Ennstal-Auseerland, der Bezirksbauernkammer Liezen, der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und der Naturpark Akademie im Jahr 2018 ein innovatives Projekt geboren. Landwirte unterstützen freiwillig und projektgefördert die Artenvielfalt.